Elbstürme von Miriam Georg ist die Fortsetzung des historischen Romans von Elbleuchten. Teil 1 habe ich damals so toll gefunden, dass ich mir Teil 2 direkt im Anschluss gekauft habe. Das ist nun schon 3 Jahre her und in diesem Jahr wollte ich dieses Buch nun endlich von meinem SuB befreien. Hierin geht es um Lily Karsten, die nun seit 3 Jahren in Liverpool mit Henry lebt. Dem Mann, mit dem ihre Familie sie verheiratet hat, weil sie ein uneheliches Kind zur Welt bringt. Jos Kind, von dem Mann, den sie liebt, doch der eben "nur" ein einfacher Hafenarbeiter ist. Fernab von Hamburg kommt die kleine Hanna zur Welt und Henry nimmt sie als sein Kind auf, weil er von Lilys Vater dafür bezahlt wird. Nach 3 Jahren schreibt Lilys Mutter plötzlich, dass es ihrem Vater nicht gut geht und sie nach Hause kommen soll. Lily kann ihr Glück kaum fassen. Doch zu früh gefreut: Ihr Mann sperrt sie daheim ein und lässt sie nicht alleine ausgehen. Nicht mal ihre Freundinnen darf sie besuchen. Doch wie das Schicksal es will, kommen sich Lily und Jo irgendwann doch wieder nahe. Das Buch hat einen tollen Schreibstil. Ich mag auch die Zeit, in der das Buch spielt. Allerdings bin ich sehr schwer in die einzelnen Kapitel reingekommen. Es wird viel zu sehr hin und her gesprungen - das hatte ich aus dem ersten Teil gar nicht mehr so in Erinnerung (oder es wurde da besser umgesetzt). Oft habe ich erst gar nicht verstanden, aus welcher Sichtweise gerade geschrieben wird. Zu Beginn habe ich es auch echt schwierig gefunden die einzelnen Personen zuzuordnen. Roswita z.B.: Lilys Schwägerin. Jedenfalls hatte ich im Laufe des Lesens das Gefühl hier passiert viel, aber irgendwie auch nicht. Man ahnt schon, dass Lily und Jo wieder zueinanderfinden, dennoch passiert das irgendwie zu wenig meines Erachtens. Dafür, dass das Buch rund 650 Seiten hat, geht es recht wenig um die beiden. Okay, es ist eine Familiensaga. Also geht es auch um die anderen Familienangehörigen. Dennoch zieht sich alles wie Kaugummi in die Länge. Das Ende hat mir gar nicht gefallen und war dann auch noch viel zu kurz. Dafür, dass es rund 650 Seiten Vorlauf gab, fand ich das letzte Kapitel mit einer Seite und den Epilog mit einer Seite als Ende einfach zu wenig. Dafür habe ich als Leserin viel zu lange auf das Ende hingefiebert, um dann mit einer Seite abgefertigt - und dann auch noch so enttäuscht - zu werden. Wirklich schade!