Das Mädchen im blauen Mantel erzählt von einer jungen Frau im besetzten Amsterdam zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, die beginnt, sich mutig gegen das System zu stellen. Das Buch war für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.Protagonistin Hanneke ist eine junge Frau, die zunächst völlig unbedarft und scheinbar zufällig in ein Geschehen gezogen wird, bei der sie ein verschwundenes jüdisches Mädchen finden soll, welches aus einem geheimen Versteck spurlos verschwunden zu sein scheint. Bei ihren Nachforschungen in Amsterdam trifft sie dabei auf die vielen alltäglichen Probleme, mit denen sich die besetzte Stadt und ihre Bewohner auseinandersetzen muss. Die Handlung ist spannend und führt zu den Schauplätzen der nationalsozialistischen Besetzung Amsterdams. Man erfährt hierdurch einiges über die Hintergründe, die die Autorin gut recherchiert und in die Story eingebettet hat. Dabei führt sie Hanneke und den Leser zu einigen Spuren und falschen Fährten und kann auch mit vielen Wendungen aufwarten. Während des Lesens kam ich immer wieder ins Grübeln, wie die Erfahrung der Bewohner Amsterdams sich wohl angefühlt haben muss und wie man selbst mit solch einer Situation umgehen würde. Insbesondere, als Hanne Berührung mit dem Widerstand im Untergrund hat, kann man toll reflektieren. Ein lesenswertes Buch, das die Thematik jugendgerecht umgesetzt hat, ohne zu reißerisch oder zu belehrend zu sein.