Mords-Partie von Monika Nebl ist bereits der fünfte Band dieser Reihe, für mich war es nach Band 3 die zweite Geschichte mit Minnie.
Der Fall lt. Klappentext:
Eine Tote im bayrischen Himmelbett, undurchsichtige Angler. Alibis, die besser geheim bleiben sollten, und jede Menge Eifersucht. Minnie ermittelt zwischen Fischweihern und Bauernhöfen.
Ansprechend bunt und ins Auge stechend ist auch dieses Cover gestaltet, harmonisch zur Serie passend. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt in der Gegenwart. Als Wasserburg-am-Inn-Regionalkrimi bietet das Buch selbstverständlich ausgiebig Lokalkolorit, sowohl landschaftlich, sprachlich, als auch von den bayrischen Typen her. Der Schreibstil ist flüssig, dialogreich und humorvoll. Die Kapitel sind übertitelt und von angenehmer Länge. Das Buch verfügt über ein Glossar zur Erklärung der Dialektausdrücke und einen skizzenhaften Plan von Wasserburg.
Ich kannte die Protagonisten ja bereits, aber ich glaube, ohne Vorkenntnis der Vorgängerbände ist es für Quereinsteiger anfangs, wo man ereignisbedingt mit einer Vielzahl von Personen aus dem Umkreis der Protagonistin konfrontiert wird, etwas schwierig durchzublicken, wer zu wem gehört und wie sie mit der Hauptpersonen in Verbindung stehen. Ich würde daher raten, die Bücher der Reihe nach zu lesen.
Die Personen sind recht anschaulich gezeichnet, gut vorstellbar. Sie wirken bodenständig und zum Umfeld passend, gut typisiert, urig. Minnie ist eine taffe, engagierte, lebhafte Person, die meist sagt, was sie denkt, sie ist sympathisch, unkonventionell und kreativ.
Wenn Minnie mit einem Todesfall, offensichtlich einem nicht natürlichen, konfrontiert ist, dann kann sie das Ermitteln natürlich nicht lassen. Neben Minnies Recherchen bzw. Befragungen nehmen allerdings die Hochzeitsvorbereitungen für ihre Freundin Toni und die bevorstehende Geburt von Tonis Baby etwas zu viel Raum ein, was der Handlung Spannung entzieht. Puzzlesteinchen für Puzzlesteinchen sammelt Minnie Informationen, durchschaut schließlich doch gewisse falsche Aussagen und das Motiv des Mörders. Das alles verläuft ziemlich unspektakulär, bis sich die Lage am Ende doch etwas zuspitzt und Minnie im wahrsten Sinne des Wortes tatkräftig dazu beiträgt, den Mörder zu fassen.
Mords-Partie ist ein typischer Cosy-Regionalkrimi, nicht nur unblutig, sondern auch nicht gerade prickelnd spannend, aber mit vorwiegend sympathischen Protagonisten, die trotz mancher Divergenzen in einer Wohlfühlatmosphäre agieren, in einer idyllischen Umgebung und von reichlich Lokalkolorit geprägt. Ich fand das Buch ganz unterhaltsam, schon allein der Typen und der urwüchsigen Sprache wegen.