https://www.susanne-edelmann.de/2024/02/toedliches-allerlei/Meine erste und bisher glücklicherweise einzige Panikattacke hatte ich vor vielen Jahren im Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Die engen Treppen auf dem Weg zur Aussichtsplattform waren einfach zu viel für mich und noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke. Folglich habe ich bei meinem zweiten Leipzig-Besuch (anlässlich der Buchmesse 2023) einen weiten Bogen um das kolossale Denkmal gemacht.Nun bin ich doch wieder dorthin zurückgekehrt, zumindest virtuell, denn dieser Krimi beginnt genau dort, am Völkerschlachtdenkmal, mit einem Leichenfund. Kriminalhauptkommissarin Susanne Mayer und ihr Team tappen noch vollkommen im Dunkeln, als bereits ein zweiter und schließlich sogar noch ein dritter Mord geschieht. Alle drei Opfer wurden vergiftet und trugen historische Uniformen, dennoch dauert es eine Weile, bis die Ermittler darüber hinaus noch weitere Gemeinsamkeiten zwischen den Toten erkennen.Als Leser*in begleitet man das Ermittlerteam chronologisch bei seiner Arbeit, die mal aus Susannes Sicht, mal aus der Perspektive ihrer Kollegen geschildert wird. Auch die Gedanken des (bis dato noch unbekannten) Täters werden zwischendurch eingestreut. Tatsächlich hatte ich bis relativ kurz vor Ende des Buches keine Ahnung, wer denn nun tatsächlich die Morde begangen hat, die einzige (falsche) Fährte, die gelegt wird, entpuppt sich in der Tat schon bald als Irrweg. Am Ende des relativ kurzen Buches wird der Fall dann recht schnell mit einem Geständnis aufgelöst, hält aber zum Schluss doch noch eine kleine Überraschung parat.Die privaten Geschichten des Ermittlerteams, die im Buch angedeutet werden, sind bis zum Ende des Krimis noch längst nicht auserzählt - was wohl daran liegt, dass dieses Buch der erste Teil einer Krimireihe sein soll, zumindest steht es so im Klappentext, bisher ist aber noch kein Nachfolgeband erschienen. Apropos Klappentext: Darin ist von drei Morden an drei Sehenswürdigkeiten die Rede. Neben dem Völkerschlachtdenkmal sind das der Leipziger Hauptbahnhof und ein altes Fabrikgelände, das heute als Kulturzentrum dient, aber im Buch nicht näher definiert oder gar beim Namen genannt wird. Auch sonst vermisse ich leider ein wenig Lokalkolorit, etwas mehr Leipzig-Atmosphäre, wie ich sie mir eigentlich erhofft hatte.Alles in allem ist dies aber ein solider Krimi, der durchaus Lust darauf macht, noch weitere Folgen der Reihe zu lesen, sofern noch welche erscheinen sollten.