Migrantin kickt gut, nett zu lesen
Jess liebt es, Fußball zu spielen, Profifußballerin ist ihr einziges Ziel. Da sie aber in einer indischen Familie aufwächst, welche sich kulturell von ihrer neuen Heimat England abheben will, und weil das Buch in einer Zeit spielt, in der dort Frauenfußball noch nicht etabliert ist, entsteht ein familiärer Konflikt. Als Jess auf eine Frauenfußballmannschaft aufmerksam wird, dort mitspielen darf und Erfolg hat, muss sie das vor ihrer Familie verheimlichen, oder gar gegen das ausdrückliche Verbot doch spielen gehen. Dieser Konflikt ist das Hauptthema.Jess ist eine gut beschriebene, sehr nachvollziehbare Protagonistin. Mir ist aber etwas unklar, wem man das Buch empfehlen kann. Es ist sehr nett geschrieben, und man hat das Gefühl, dass Jess 12 ist, obwohl sie gerade Abitur macht: das liegt an der Sprache, die gelungen für Jüngere ist. Es outet sich aber Jess gegenüber ihr bester Freund als schwul: das ist meines Erachtens so, in einem Buch das weiter nicht auf diesen Punkt eingeht, deutlich nicht für 12jährige.