Die Totenfrau von Edinburgh mochte ich tatsächlich sehr und ich bin dem Autoren sehr dankbar dafür, wie er es geschrieben hat.
Ich bin seit Buch eins absolut angetan von der Frey und MyGray Reihe. Tatäschlich klebe ich bei seinem Nachfolger fest. Nun aber kurz zur Inhaltsangabe:Edinburgh, es ist eine dunkle Nacht. Mehrere Personen nehmen an einer Séance teil. Einige der Teilnehmer möchten nicht da sein, andere sind ganz gespannt. Nichts ungewöhnliches für die Zeit, in der Edelleute dem geheimen, magischen und abergläubischen sehr zugetan sind und Séancen an der Tagesordnung stehen. Ungewöhnlich ist jedoch, dass niemand diese Geistersitzung lebend verlässt, bis auf eine einzige Person. Aufgrund dessen, dass es sich bei den Toten um Personen von Rang und Namen handelt, macht man Frey und McGray druck. Die offensichtlichen Beweise weisen auf eine Täterin hin: Wahrsagerin "Madame Katerina"Ein diffuser Fall, der mit Teufelserscheinungen und Magie Menschen aufwiegelt und eine vielleicht unschuldige Frau zum Tod durch den Strick verurteilt wird.Was ich sehr an die Totenfrau von Edinburgh mochte, dass hier die bigotte Behandlung von Katherina klar wurde und der Autor in ganz kleinem Umfang nachgezeichnet hat, wie sich Anschuldigungen bezüglich der Hexerei ausweiten können. Der einzige Bonus, den der geneigte Leser der Vorgänger von "Die Totenfrau von Edinburgh" gehabt hat, war, dass Oscar de Muriel in vorherigen Büchern die Hexerei etwas näher beleuchtete. Man hatte den gleichen nagenden Zweifel an der Schuldhaftigkeit der Wahrsagerin, wie Frey auch.Die Ermittlungsarbeit diente in hervorragender Weise dazu, Katherina näher zu beleuchten, mehr über sie herauszufinden. Das lohnt sich, denn Madame Katherina hat mehr als nur ein Gesicht. Ich mochte den Kontakt zwischen Frey und Madame Katherina, weil sich dort eine andere Verbindung als bloße Ablehnung entwickeln konnte.Generell war dieser Fall endlich einmal nicht ganz so gefährlich und die Zeitknappheit, die sonstige Ruhe rundherum war für Frey sehr notwendig um mit sich und seinem Leben klar zu kommen und auch wenn ich Frey als Figur außerordentlich liebe, tut es mir leid, was er alles bis zu diesem Zeitpunkt durchmachen musste und ich rechne es dem Autoren hoch an, dass er all das nicht einfach hinter den Tisch fallen lässt, sondern aufgreift und eine leise Verarbeitung stattfinden kann.Vielleicht bin ich zu nachsichtig und vielleicht hat das Buch Schwächen, ich selbst mochte jedes Buch bisher. Ich mag den zugeknöpften Frey, ich mag den wilden, groben McGray, der so sanft werden kann, wie ein Lamm.Aber auch Katherina mag ich als starke Frau in einer Welt, in der Frauen nicht mal frei ihren Ehemann wählen können und ich mag sie als Geschäftsfrau, als die sich gegen schnöde Strukturen auflehnt.Wofür ich dem Autoren insgesamt sehr dankbar für mein Seelenheil bin, ist die Tatsache, dass "Percy" und Adolphus sich zusammengerauft haben und sogar sowas wie Mitgefühl füreinander führen können. Vielleicht weil Frey auch echtes Leid erfahren musste und dieses Leid nun eine gemeinsame gleichwertige Basis schafft. Du liebst das 19 Jahrhundert? Du magst knifflige Fälle? Den Hauch des mythischen? Vielleicht auch nicht magenschonende Beschreibungen von Toten und hast ein Herz für Chemie, bitte, lies die Frey und McGray Reihe. Es lohnt sich. Ich habs selten so viel Spaß gehabt.