Patrick Modiano erzählt eine nostalgische Liebesgeschichte aus dem Paris und London der sechziger Jahre, deren Reiz gerade darin liegt, dass so vieles in der Schwebe bleibt.
Nobelpreis für Literatur 2014
Jacqueline lebt in den sechziger Jahren mit Gérard in einem Hotel im Pariser Quartier Latin, schnüffelt Äther und träumt von einem Leben auf Mallorca. Zusammen mit Gérard lernt sie auf der Straße den Ich-Erzähler kennen, wird seine Geliebte, überredet ihn zu einer Diebestour und brennt mit ihm und einem Koffer voll gestohlenem Geld nach London durch. Ein polnischer Jude, der mit Immobilien handelt, vermittelt ihnen dort eine Wohnung. Doch eines Tages kommt Jacqueline nicht mehr nach Hause. Als der Erzähler sie nach fünfzehn Jahre zum ersten Mal auf einer Party in Paris wiedersieht, scheint sie ihn nicht mehr zu kennen . . .
»Ein klassischer Romanstoff, und vermutlich der schönste von allen: die Erinnerung an ein für immer verlorenes (und dabei schon im Moment des Genusses zweifelhaftes) Glück, an Gerüche, Vergnügungen und Orte, die so nie mehr aufzufinden sind, an die vermeintliche Unbeschwertheit einer Jugend, die nur im Rückblick leicht erscheint und in Wahrheit belastet war von Unruhe und einem unbestimmten Leid. « Wolfgang Höbel in 'Der Spiegel', 3. Juli 2000