Ein Denkmal für das Paris der 1960er Jahre
Im Paris der 1960er Jahre treffen sich an einer Metro-Station, während einer Demonstration, zufällig Margaret und Jean. Die Ungleichen verbindet, dass sie sich in der großen Stadt und den unruhigen Zeiten verloren fühlen. Jean schreibt seinen ersten Roman und sucht nach der Inspiration und den richtigen Worten, während Margaret, die sich mit kleinen Jobs über Wasser hält, leidet unter ihrer Herkunft als in Deutschland geborenen Tochter einer Französin. Beide finden zusammen und werden ein Liebespaar, bevor es dann dazu kommt, dass das Verlorensein in der Stadt Überhand nimmt und Margaret plötzlich die Stadt und Jean verlässt. Beide sehen sich nicht wieder, so dass Jean vierzig Jahre später in Gedanken und auf der Suche nach seiner verlorenen Liebe wieder in der Stadt ist.Modiano gelingt wieder ein Meisterwerk und ein Denkmal für seine Stadt Paris und deren Bewohner. Mit brillianter Spache und Stil versetzt er den Leser in die Zeit der Demonstrationen der 1060er Jahre und die Unruhe der Metropole. Seine beiden Hauptfiguren sind präzise und toll gezeichnet und eine atemlose Verlorenheit ist spürbar. Genial wird der Kunstgriff des Rückblicks angewendet, da er Jean nach 40 Jahren über die Geschichte mit Margaret erzählen lässt. Ein großes Buch eines großen Schriftstellers.