Klappentext:
Ungewöhnliche Einblicke in den Alltag der Neurochirurgie und in das menschliche Gehirn: Ein weltweit renommierter Gehirnchirurg erzählt von außergewöhnlichen Fällen und seinem Alltag im Operations-Saal. Das faszinierende Sachbuch zum Thema Gehirnchirurgie und Neurowissenschaft jetzt im Taschenbuch!
Prof. Dr. Peter Vajkoczy ist Direktor der Klinik für Neurochirurgie an der Berliner Charité. Bis zu hundert Patienten aus aller Welt betreut er auf seinen drei Stationen und führt mit seinem Team bis zu fünf, sechs Operationen pro Tag durch meist geht es um Schlaganfälle, Gehirntumore, Bypässe und Störungen an der Wirbelsäule .
Diese Operationen sind körperlich anstrengend, oft zermürbend lang und hochkompliziert. Und alles spielt sich im Mikrobereich ab: Der Operateur sieht das, was er tut, nur durch ein Mikroskop in bis zu vierzigfacher Vergrößerung und näht mit Fäden, die nur wenige Hundertstel Millimeter Durchmesser haben.
Auch wenn oft behauptet wird, es seien Wunder , die Prof. Vajkoczy und sein Team vollbringen es ist vor allem das routinierte Zusammenspiel von jahrelang geschulten Spezialisten, modernster Technologie und der Bereitschaft, auch neue Wege zu gehen, um Heilung möglich zu machen . Doch all dies ist keine Garantie, dass das gewünschte Ziel erreicht wird. Geht etwas schief, ist die Gefahr groß, dass Patienten nur mit schweren Behinderungen oder im schlimmsten Fall gar nicht überleben.
Es ist ein schmaler Grat , auf dem Prof. Vajkoczy und sein Team unterwegs sind, und zwar immer, an jedem Tag, bei jeder Operation, selbst wenn sie noch so beherrschbar scheint. In aufrichtiger Offenheit erzählt Prof. Vajkoczy, wie er und sein Team mit dieser Herausforderung umgehen, wie schwierigste Operationen geplant und ausgeführt werden, was ihn als Neurochirurgen antreibt und was er fühlt, wenn er scheitert und wenn sein Plan gelingt.
Nach beenden des Buches musste ich erstmal tief durchatmen. Da ich selbst mehrere schwere Verletzungen am Kopf sowie Gehirn erlitten habe, betrachtet man sein eigenes Haupt noch behutsamer als ohnehin. Für viele Menschen ist das Herz das Zentrum eines jeden Menschen, aber für Viele ist es der Kopf und wenn man es einfach auf den Punkt bringen muss, so ist doch unser ganzer Körper einfach nur ein Wunder, welches zerbrechlich ist und nunmal auch seine Grenzen hat. Mein Standardspruch seit allem: Ich bin nicht Wonder-Women und jeder Arzt stimmt dem zu. In seinem Buch berichtet uns Neurochirurg Prof. Vajkoczy gekonnt sachlich aber auch in gewissem Maße emotional von seinem Job. Und schlussendlich bestätigte auch dieser Arzt mir durch sein Buch, dass wir Menschen nunmal mehr als fragil sind. In seinem Job, der ausführlich betrachtet wird, steht das Leben auf Messers Schneide. Wenige Millimeter können für Menschen auf dem OP-Tisch den Tot bedeuten aber wiederum auch Heilung und somit mehr/ bessere Lebensqualität. Wenn Sie jetzt denken, dass dieses Buch so ein typisches Arztbuch ist, kann ich Sie beruhigen. Prof. Vajkoczy hat ein feines Gespür dem Leser seine Arbeit näher zu bringen ohne dabei auf Effekthascherei aus zu sein bzw. Anerkennung einheimsen zu wollen. Er beschreibt seinen Job, seine Erfahrungen, seine Gedanken und auch seine Ängste dabei. Genau darüber sprechen Halbgötter in Weiß so gut wie nie bzw. lächeln es meist weg. Schwäche zeigen und dazu stehen, darum geht es hier und bei so einem extrem sensiblen Fachgebiet wie die Neurochirurgie ist es wirklich beachtlich so offen zu sein. Fazit: Das Buch erhellt, zeigt echte Menschen hinter ihren Masken und OP-Kitteln mit all ihren Gedanken, ihrer Arbeit und ja, auch ihren Ängsten zu scheitern. Das Buch ist absolut zu empfehlen, egal ob man mit der Medizin etwas am Hut hat oder nicht. Es regt zum nachdenken an und hallt ungemein nach! Ich danke meiner lieben Buchfreundin K.D. für diesen Buchtipp! 5 Sterne hierfür!