Erik Lange wagt einen Neuanfang in seinem Leben, er übernimmt eine Buchhandlung in einer fremden Stadt. Das Ganze läuft gut an, die Menschen kommen gerne zu ihm und er wird zunehmend ein Teil von ihnen. Dann verschwindet aber eines Tages ein kleines Mädchen spurlos und die gesamte Gemeinschaft macht sich leider ohne Erfolg auf die Suche. Die Ermittlungen verlaufen schleppend, aber der Täter wird mit zunehmender Dauer im direkten Umfeld vermutet. Ein Reigen von Misstrauen beginnt, bei dem auch Erik Lange in den Fokus gerät...Die deutsche Autorin Petra Johann hat mit "Der Buchhändler" einen aus meiner Sicht bewegenden Thriller veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden des jungen Mädchens sehr gut aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten auf einem für mich hohen Niveau gehalten. Dabei gelingt es Petra Johann sehr gut ein sensibles Thema in die clever inszenierte Story einzubauen, welches für zusätzlichen Tiefgang sorgt und niemals reißerisch wirkt. Auch der genaue Blick in die Gefühlswelt der handelnden Protagonisten lässt das Ganze sehr authentisch wirken und hält der Gesellschaft bei einer schwierigen Frage den Spiegel vor. Mich konnte dies bis zum Finale komplett in den Bann ziehen, in dem eine überzeugende Auflösung die Geschichte gelungen abrundet.Insgesamt ist "Der Buchhändler" ein für mich sehr gelungener und somit auch lesenswerter Thriller, in dem Verhaltensweisen aufgezeigt werden, die nachvollziehbar wirken, aber zumindest zum Nachdenken anregen sollten. Das Erzähltalent der Autorin sorgt so für einige spannende Lesestunden, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.