Der Ratgeber Heilen mit Kälte und Wärme stammt von PD Dr. med. Rainer Brenke. Er ist im TRIAS Verlag erschienen. Brenke ist Facharzt für Innere und Physikalische Medizin. Er forscht seit Jahrzehnten auf dem Gebiet der Wärme- und Kältetherapie.
Fast jeder hat wahrscheinlich bei einer Sportverletzung oder bei einer Entzündung schon mal die entsprechende Stelle gekühlt oder bei Verspannungen Wärme genutzt. Es gibt allerdings noch viel mehr Anwendungsmöglichkeiten von Wärme- und Kältereizen. Durch die Thermotherapie ist es möglich Beschwerden, zum Beispiel bei entzündlichen Krankheiten, wie Rheuma, Arthrose oder auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu lindern. Außerdem kann sie zur Prävention von Krankheiten genutzt werden, beispielweise durch Stärkung des Immunsystems.
Zu Beginn des Buchs wird Grundlagenwissen zu Thermotherapien vermittelt. Es geht beispielsweise darum, welche Wirkung Kälte bzw. Wärme sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht auf den Körper hat. Außerdem gibt es eine Übersicht, bei welchem Beschwerdebild welche Methode hilft und auf welcher Buchseite die Methode vorgestellt wird. Es wird ebenfalls erläutert, welche Gefahren bei Kälte und Hitze bestehen.
Danach werden verschiedene Therapiebereiche vorgestellt. Zunächst geht es um die Hydrotherapie (Anwendung von Wasser als Wärme- bzw. Kälteträger). Hier werden die Methoden in verschiedene Reizstärken (mild, mittelstark und stark) unterteilt. Zu diesen Anwendungen gehören unter anderem absteigende Teilbäder, Rumpfwickel und russisch-römisches Dampfbad. Bei den dazugehörigen Beschreibungen wird aufgeführt, was für die Methode benötigt wird, wie sie umgesetzt wird, welche Gegenanzeigen es gibt und ggf. was wichtig ist, zu beachten. Teilweise unterstützten Zeichnungen die textliche Beschreibung. Danach folgen verschiedene Formen der Wärmetherapie, zu der zum Beispiel Rotlicht und Infrarot gehören. Im dritten und letzten Themenbereich geht es um die Kryotherapie, bei der meist mit Eis dem Gewebe Wärme entzogen wird. Hierzu gehören unter anderem Kältekompressen und Eisbäder.
Die vorgestellten Methoden reichen dabei von Methoden, die einfach zu Hause umgesetzt werden können, wie kalte Wadenwickel, über Methoden, die eine gewissen Ausstattung erfordern oder extern durchgeführt werden, wie die Nutzung einer Sauna, bis hin zu Methoden, die auf jeden Fall extern durchgeführt werden müssen, wie der Besuch einer Kältekammer.
Sehr gut gefällt mir, dass der Autor auf Kontraindikationen hinweist und auch erwähnt, dass es zwar eine Grundregel gibt, wann Kälte und wann Wärme angewendet werden soll, aber es nicht immer sicher ist, welche von beiden Möglichkeiten hilft und dieses ggf. ausprobiert werden muss.
Die ein oder andere Information bzw. Anwendung war mir schon bekannt. Aber es gab auch viele neue Hinweise und Anregungen. Ich nutze das Buch immer wieder gerne, um zu meinen Beschwerden oder auch zur Prävention für mich die richtige Anwendung zu finden. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter.