René Pollesch, geboren 1962, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Erste Inszenierungen eigener Stücke auf der TAT-Probebühne, nebenher Übersetzungen und Bearbeitungen. 1996 Arbeitsstipendium am Royal Court Theatre/London, 1997 Stipendium der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. In der Spielzeit 1999/2000 Hausautor am Luzerner Theater, ab Herbst 2000 Hausautor am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, von 2001 bis 2007 künstlerischer Leiter des Praters der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin. Dort entstand u. a. die Trilogie
Stadt als Beute
,
Insourcing des Zuhause. Menschen in Scheißhotels
und
Sex
, die 2002 zum Theatertreffen eingeladen wurde. Im selben Jahr wurde er in der Kritikerumfrage von " Theater heute" zum besten deutschsprachigen Dramatiker gewählt. Pollesch erhielt 2001 für
www-slums
sowie 2006 für
Cappuccetto Rosso
den Mülheimer Dramatikerpreis. 2008 wurde er mit
Liebe ist kälter als das Kapital,
2009 mit
Fantasma,
2012 mit
Kill Your Darlings! Streets of Berladelphia
und 2014 für
Gasoline Bill
erneut nominiert. 2012 wurde René Pollesch mit dem Else Lasker-Schüler-Dramatikerpreis für sein dramatisches Gesamtwerk ausgezeichnet.
Neben seiner Arbeit an der Volksbühne, deren Intendant er von 2021 bis zu seinem plötzlichen Tod 2024 war, hat Pollesch an zahlreichen anderen Theatern gearbeitet, an den meisten davon kontinuierlich wie am Burgtheater (Akademietheater) Wien, Deutschen Theater Berlin, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Zürich, dem Staatstheater Stuttgart und dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
René Pollesch starb am 26. Februar 2024 in Berlin.