Die Begabung des ältesten Sohnes Jonah wird bald offensichtlich und kein geringerer als Albert Einstein drängt David, er arbeitet als Physiker an der Columbia University, dem Jungen die beste Ausbildung zu ermöglichen. Doch wer in Amerika die falsche Hautfarbe hat, wird nicht vom Schicksal begünstigt; das renommierte Konservatorium sendet eine Absage.
Delia und David haben ihre Kinder in keine öffentliche Schule geschickt, sondern sie daheim unterrichtet und ihre Kenntnisse in Mathematik, Physik und natürlich Musik waren fantastisch. Doch schon beim Spielen mit den Nachbarskindern lernten die Kinder schnell, "wie sehr alles, was wir lernten, an der Wirklichkeit vorbeiging. Die Welt war kein Madrigal, die Welt war ein Johlen."
In einem riesigen Panorama schildert Richard Powers die Geschichte der amerikanischen Rassendiskriminierung. Auch wenn die Eltern Strom noch so sehr darauf bauen, dass im Land der unbeschränkten Möglichkeiten für jeden alles machbar scheint, sind sie immer wieder vor die Grenzen der Hautfarbe gestellt.
Der Bogen der Geschichte spannt sich von den Jahren der Sklaverei, zu denen die Vorfahren Delias ins Land kamen, bis zur Gegenwart, und die Vielzahl der Geschichten reihen sich wie an einer Perlenschnur aneinander - jedoch nicht chronologisch. Die Zeit, ein wichtiges Element, das den Physiker Richard Powers ebenso wie seinen Protagonisten David fasziniert, greift absichtlich nicht als Ordnungselement.
"Der Klang der Zeit" ist ein großartiger Roman, der durch seine Komplexität besticht und einen Meilenstein in der Erzählliteratur setzt.
© Manuela Haselberger
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