Der Titel ist ein Zitat des Vaters einer der Protagonistinnen, der diese Worte immer dann gebraucht, wenn er die Handlungen der Menschen nicht versteht, auch ein Ausdruck der Fassungslosigkeit. In meinen Augen fasst es den Inhalt gut zusammen.Richard Powers unterteilt seinen Roman in vier Teile, Wurzeln, Stamm, Krone und Samen. Im ersten Teil stellt er neun Protagonisten und Protagonistinnen vor, die auf unterschiedliche Weise mehr oder weniger mit Bäumen verbunden sind. Der zweite Teil handelt im wesentlichen von Öko-Aktivisten, die die Rodung großer Waldflächen und jahrhundertealter Bäume verhindern wollen. In diesem Teil sind die zuvor nebeneinander stehenden Biografien miteinander verbunden, während sie im dritten wieder nebeneinander stehen. Im letzten Teil ziehen sie sich mit einer Ausnahme aus unterschiedlichen Gründen zurück. Es bleibt zu hoffen, dass die Samen, die sie gesät haben, aufgehen und eine Änderung des Bewusstseins zur Folge haben.Ich mag den Stil von Richard Powers, der die Themen in seinen nicht immer leicht zu lesenden Romanen detailliert ausführt. Das führt hin und wieder zu Passagen, die als langatmig empfunden werden. Das ist auch hier der Fall.Es ist nicht klar ersichtlich, wie die Zeitfolge ist, auch das ein Manko für mich. Im dritten Abschnitt wird der Anschlag auf das World Trade Center 2001 erwähnt, so dass es einen kleinen Anhaltspunkt gibt.Die Protagonisten haben verschiedene Biografien. Fünf von ihnen schließen sich Öko-Aktivisten an, deren friedlicher Widerstand scheitert. Bei einem Anschlag geschieht ein folgenschwerer Unfall, woraufhin sie sich trennen und ihre Leben auf unterschiedliche Art fortsetzen.Die Wissenschaftlerin Patrizia entdeckt als erste, dass Bäume untereinander kommunizieren. Nach der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse erfährt sie vernichtende Kritik. Es dauert sehr lange, bis sie rehabilitiert wird. Ihre Veröffentlichungen spielen eine wichtige Rolle, sie selbst erkennt, dass sie ein Zeichen setzen muss. Ob es gelingt, bleibt offen.Als Kind fällt Neelay von einem Baum und ist seitdem schwerbehindert. Dennoch kann er seinen großen Traum wahrmachen und ein ausgesprochen erfolgreiches Computerspiel zu entwickeln und ständig zu verbessern. Ein Umdenken setzt ein, als er in der virtuellen Welt einen anderen Avatar trifft, der ihm eine Frage stellt.Powers schreibt sehr detailliert über die Eigenheiten der Bäume und ihre verschiedenen Fähigkeiten. Dazu passt ganz wunderbar das Cover, das einen Baum zeigt, der aus unterschiedlichen Bäumen zusammengesetzt ist.Im Gegensatz zu den Bäumen, die sich gegenseitig stützen und unterstützen, wollen die Menschen immer noch mehr und verlieren dabei das Gesamtwohl aus den Augen.Fazit: ein anspruchsvoller Roman, der mir trotz einiger Längen sehr gefallen hat