In der friedlichen Weihnachtszeit wird Sonderermittler Armin Trost zufällig Zeuge, wie eine junge Frau aus einem Auto gestoßen wird. Kurze Zeit später stirbt sie im Hospital und die schaurige Szene lässt Trost nicht mehr los. Als dann kurz darauf auch noch zwei weitere junge Frauen spurlos verschwinden, scheint ein Serientäter in Graz unterwegs zu sein. Die Ermittlungen verlaufen im Sande und selbst der manchmal von Eingebungen heimgesuchte Trost stößt auf keinen Hinweis, der weiterhilft, den jungen Frauen noch zu helfen. Liegt es an seiner aufkeimenden Liebe zu seiner neuen Nachbarin? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
"Die rauen Nächte von Graz" ist mittlerweile der neunte Band um den empathischen, aber auch skurrilen Ermittler aus Graz. Die vorherigen Teile haben mir ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mit Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in den neuen Fall eingestiegen bin. Der Autor Robert Preis erzählt die Geschichte wieder in seinem bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich in die Grazer Raunächte entführte. Er arbeitet dabei mit vielen kurzen Kapiteln, was beim Lesen für ein zusätzliches Tempo sorgt. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Tod der jungen Frau zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die zwar schleppenden, aber atmosphärischen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht guten Niveau gehalten. Besonders interessant ist für mich in dieser Reihe die Entwicklung des Protagonisten Armin Trost. Der Autor Robert Preis hat ihn auf besondere Weise charakterisiert und mit den mystisch anhauchenden Eingebungen sorgt er in seinen Fällen für eine spezielle Aura und drückt den Kriminalromanen damit einen besonderen Stempel auf. Das spannende Finale konnte mich mit einer überraschenden, aber auch nachvollziehbaren Auflösung überzeugen.
Insgesamt ist "Die rauen Nächte von Graz" die gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die bei mir mit dem speziellen Charme des Hauptprotagonisten, clever konzipierten Fällen und dem Erzähltalent des Autors punkten kann. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.