A BLACK FATHER. A WHITE FATHER.
TWO MURDERED SONS. A QUEST FOR VENGEANCE.
*SUNDAY TIMES THRILLER OF THE MONTH*
* FINANCIAL TIMES CRIME BOOKS OF THE YEAR*
* BARACK OBAMA'S SUMMER READING LIST 2022*
'Superb. . . Cuts right to the heart of the most important questions of our times.' MICHAEL CONNELLY
'The very definition of a white-knuckle ride' IAN RANKIN
Ike Randolph left jail fifteen years ago, with not so much as a speeding ticket since.
But a Black man with cops at the door knows to be afraid.
Ike is devastated to learn his son Isiah has been murdered, along with Isiah's white husband, Derek. Though he never fully accepted his son, Ike is broken by his death.
Derek's father Buddy Lee was as ashamed of Derek being gay as Derek was of his father's criminal past. But Buddy Lee - with seedy contacts deep in the underworld - needs to know who killed his only child.
Desperate to do better by them in death than they did in life, two hardened ex-cons must confront their own prejudices about their sons - and each other - as they rain down vengeance upon those who hurt their boys.
A provocative revenge thriller and an achingly tender story of redemption, this novel is a ferocious portrait of grief; for those loved and lost, and for mistakes than can never truly be undone.
'Cosby's talents for pungent dialogue and Chandler-esque phrase-making were praised in his previous novel, . . and they're evident again in this pulsating follow-up' Sunday Times THRILLER OF THE MONTH
'A stellar performance' Sunday Times Crime Club
'Cosby's prose barrels along like a pick-up still angry it's not a Ferrari, and his phrase-making is up there with the great artists of noir' The Times BEST THRILLERS OF THE MONTH
'It's a rare trick to combine violence with social commentary, but Cosby pulls it off' Daily Mail
'Raw, powerful and pacey, Razorblade Tears more than fulfils the promise of Cosby's superb debut' The Guardian
'This is as close to a thriller masterpiece as it is possible to get. . . it is a tale of grief and redemption, but ends with a heartbreaking poignancy that brings tears to the eyes' Daily Mail
'Every once in a while a writer comes along with an incredible voice. . . add S. A. Cosby to that list.' STEVE CAVANAGH
'Utterly brilliant. . . . Beautiful, violent, operatic, relevant, poignant, gripping & important. This book is a mirror. It shows us our world as it is. Masterful' WILL DEAN
Praise for S. A. Cosby:
'Sensationally good' LEE CHILD
'I loved BLACKTOP WASTELAND' STEPHEN KING
'Stunning. Can't remember the last time I read such a powerful crime novel' MARK BILLINGHAM
'S. A. Cosby is a welcome, refreshing new voice in crime literature. ' DENNIS LEHANE
Besprechung vom 02.08.2021
Vollgas in Virginia
S. A. Cosbys Protagonist hat Benzin im Blut
"Gerade wo ich denke, ich bin draußen, ziehen die mich wieder rein." So sagt es Michael Corleone im dritten Teil des "Paten", und so geht es vielen Gangstern in Film und Literatur. Die Story des Kriminellen, der Gefallen am bürgerlichen Leben findet, dann aber doch wieder von seiner Vergangenheit eingeholt wird, ist alt und bewährt.
Wer sie zur Grundlage eines Thrillers macht, läuft Gefahr, der Kulturgeschichte dieses Motivs nur ein weiteres Beispiel hinzuzufügen. Dem amerikanischen Autor S. A. Cosby kann das nicht passieren, denn in "Blacktop Wasteland" buchstabiert er etliche Krimi-Sujets nur aus, um sie anschließend so lange umzukrempeln, bis sie kaum wiederzuerkennen sind.
Beauregard Montage, der Protagonist des Romans, hat sich an der Ostküste der Vereinigten Staaten als Fluchtwagenfahrer einen Namen gemacht, schraubt inzwischen jedoch lieber an Autos in seiner Werkstatt herum. Da kommt es äußerst ungelegen, dass sich in der Nähe ein Konkurrent niederlässt und ihm einen Auftrag nach dem anderen wegschnappt.
Obendrein sind da noch die Kosten für das Pflegeheim seiner Mutter und die Ausbildung der Tochter. Als ihm ein Kleinganove einen lukrativen Raub vorschlägt (Diamanten!), gewinnt die Handlung an Kontur. Die Männer überfallen einen Juwelier, was eine unheilvolle Kettenreaktion in Gang setzt.
Das klingt nach vertrautem Thriller-Terrain und dürfte Kennern des Genres bestenfalls ein Schulterzucken entlocken. Wären da nicht die feinen Unterschiede zu den bekannten Krimi-Gepflogenheiten. Beauregard ist kein Einzelgänger, sondern ein Familienvater. Er heizt nicht durch die Straßen von New York oder Los Angeles, sondern durch Virginia. In seinem Dunstkreis tummelt sich nicht der verbrecherische Abschaum der Metropolen, sondern ein gefährliches Pack aus Hillbilly-Psychopathen und Meth-Süchtigen. Einmal fasst sein Cousin die Lage wie folgt zusammen: "Dann stehst du also zwischen einem Möchtegern-Pablo-Escobar, der Leute zerhackt und in Eimer verpackt, und einem Redneck-Walter-White."
Dass die Rednecks hier besonders unangenehm auffallen, liegt an Beauregards Hautfarbe. Als Afroamerikaner muss er in der Zeit vor Donald Trumps Präsidentschaft so mit sich reden lassen: "Können wir nicht wenigstens einen Ort haben, an dem ihr nicht eure Visage reinsteckt? Verdammt, ihr habt doch schon das Weiße Haus."
Cosby versteht es, mit wenigen Sätzen das Drama einer ganzen Existenz zu skizzieren. Über die Familie des Galgenvogels, der Beauregard zum Diamantenraub überredet, heißt es: "Seine Mama hatte ihr Leben lang sonntagmorgens Fernsehpredigern zugehört und dabei so viel Salz über ihre Schulter geworfen, dass man ein ausgewachsenes Schwein damit hätte pökeln können - und trotzdem war sie einsam und verarmt auf dem Boden der Toilette eines Bingosaals in Richmond gestorben."
Solcher in Lakonie gegossenen Tristesse steht der Slang der Straße gegenüber. Das funktioniert im Original ausgezeichnet. Jürgen Bürger tut sich in seiner insgesamt guten Übersetzung allerdings und nachvollziehbarerweise schwer mit dem hingerotzten Idiom. Englisch: "Y'all might as well go on back home to your ugly wives and try and get some Tuesday night pussy." Deutsch: "Eigentlich könnt ihr auch gleich nach Hause zu euren hässlichen Weibern abzwitschern."
Cosbys größtes Talent besteht darin, Schusswechsel, Schlägereien, vor allem jedoch Verfolgungsjagden so detailliert aufzulösen, dass sie vor dem inneren Auge des Lesers wie ein Film ablaufen: "Beauregard trat auf die Kupplung, dann auf die Bremse und schaltete in den Rückwärtsgang. Dann ließ er sofort die Kupplung los, trat mit dem linken Fuß wieder auf die Bremse und gab mit dem rechten Vollgas, während er das Lenkrad nach links drehte." Mit derartigen Schilderungen kommt der Thriller ganz zu sich, denn in keinem anderen Genre können Kleinigkeiten ähnlich einschneidende Effekte zeitigen. Das Gespür für Dramaturgie verlässt den Autor nur ein einziges Mal: Ausgerechnet der Schluss ist ein weichgezeichneter Fremdkörper im Text. Auf der anderen Seite bleibt sich Cosby damit treu, denn Regeln und Erwartungen scheinen für ihn nur zu existieren, um sie zu unterlaufen. KAI SPANKE
S. A. Cosby: "Blacktop Wasteland". Roman.
Aus dem Englischen von Jürgen Bürger. Ars Vivendi Verlag, Cadolzburg 2021. 320 S., geb.
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