Das perfekte Grau von Salih Jamal ist ein anregender Roman, der die Geschichten von vier Menschen erzählt, die eine überschattete Vergangenheit haben. In einer ungemütlichen Pension am Meer treffen sie als Angestellte aufeinander. Jeder von ihnen bringt seine eigenen, einzigartigen Herausforderungen mit und ist auf seine Weise besonders. Nach einem gemeinsamen Ausflug und dem unerwarteten Auftreten vermeintlicher Polizisten, entscheiden sich die vier Protagonisten, in eine ungewisse Zukunft aufzubrechen. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise, konfrontiert mit ihren inneren Dämonen.
Zu Beginn des Buches fiel es mir schwer, in die Geschichte einzutauchen und eine Beziehung zu den Personen aufzubauen. Doch im weiteren Verlauf wurde die Handlung für mich nachvollziehbarer und bedeutungsvoller. Der Roman behandelt eine Vielzahl von Themen und beleuchtet die Gründe, warum Menschen fliehen.
Es gibt zahlreiche bedeutende und wunderschöne Zitate, über einige musste ich lange nachdenken. Der gehobene Schreibstil ist gehoben hat mir sehr gut gefallen. Salih Jamal verwendet eine bildreiche Sprache, die von Metaphern durchzogen ist. Mal ist es philosophisch, dann wieder poetisch, manchmal derb und auch humorvoll.
Das Buch thematisiert Einsamkeit und Freundschaft, sowie innere und äußere Fluchten. Es werden leider fast unzählige Problembereiche angesprochen. Hier wäre weniger mehr gewesen, die Tiefe einige Themen hat darunter gelitten.
Den Schluss des Buches fand ich unbefriedigend. Obwohl ich schöne Lesestunden hatte, ziehe ich aufgrund der Überladung mit Themen und dem Ende einen Stern ab.