Die Reise aus Anatolien war lang wie die Reisen in Märchen. Gül hat Tage gebraucht, um nach Deutschland zu kommen, wo ihr Mann Arbeit gefunden hat. Auf sie wartet vor allem Sehnsucht: nach ihren Töchtern, die zurückbleiben mussten, nach Früchten, Düften und einer Arbeit, die nicht die Würde nimmt. Eine berührende Familiengeschichte über das Ankommen in der Fremde.
"Ein Märchen von heute." NDRLang war die Reise, lang wie die Reisen in Märchen. Gül hat Tage gebraucht, um nach Deutschland zu kommen, und sie weiß noch nicht, dass die Jahre wie Wasser dahinfließen werden, bis ihr Haus in der Türkei gebaut ist und sie zurückkehren kann. Bis dahin lernt sie alle Arten der Sehnsucht kennen: die nach ihren beiden Töchtern, nach ihrem Vater, dem Schmied, nach Düften und Farben und Früchten. Doch unmerklich wird die Heimstraße in diesem kalten, unverständlichen Land zu einer anderen Heimat. "Euer Leben wird in der Fremde vergehen", warnt man sie. Aber die ganze Welt ist eine Fremde, wenn man nicht bei den Seinen ist. Geht es ihren Töchtern gut, ist Gül, als hätte das Leben keine Grenzen mehr. Wer ihre geduldige Zuversicht kennt, muss dem Stoßseufzer einer Freundin zustimmen: "Dank sei dem Herrn für dieses Herz, in dem alle Platz haben.""Ehrlich, eindringlich und emotional." Augsburger Allgemeine