Fenja bekommt von ihrer verstorbenen Tante ein Haus auf Amrum vererbt - unter der Bedingung, dass sie EIN JAHR dort auf der Insel in diesem Haus bleiben MUSS, sonst geht das Haus an charitative Zwecke weg.Zunächst lehnt Fenja ab, merkt aber schnell, dass sie damit auch alle Erinnerungen an ihre Tante aufgeben müsste. Sie entschließt sich, trotz großer innerer Abwehr ein Jahr "Gefangenschaft auf der Insel" in Kauf zu nehmen, bevor sie dann mit ihrem Freund Henrik in Hamburg als Designerin durchstarten will.Auf der Insel trifft sie noch ihre Jugendliebe Malte, wo man eigentlich schon nach wenigen gelesenen Seiten weiß, dass Henrik irgendwann nicht mehr in das neue Inselleben passt und Malte der neue alte Mann an ihrer Seite ist. Mit von der Partie sind natürlich auch gute Freunde wie Elisabeth, die Fenja auf der Überfahrt in der Fähre kennenlernt und Hannah und ihr Mann Lennard, die sie noch von ihrer Jugendzeit auf Amrum kennt.Ich habe nach dem X-ten Roman von Susanne Oswald nicht nur erneut feststellen müssen, dass sich der Stoff liest wie ein Rausch. Sie schreibt einfach wahnsinnig gut, so dass man sich wie "in der Geschichte" fühlt. Nein, ich habe auch festgestellt, dass sich die Themen immer wieder wiederholen:Frau (oder auch Mann) entfaltet ihr Talent irgendwo egal ob es jetzt der Woll-Laden, das Cafe oder sonstwas ist, sie hat eine Handvoll guter Freunde, die ihr dabei Rückhalt geben und findet dabei noch die große Liebe (wieder). Es ist im Prinzip, um es mal ganz auf Susanne Oswald umzumünzen, immer das gleiche STRICKMUSTER. Das meine ich nicht negativ. Es ist einfach so. Und es ist auch hilfreich für mein eigenes Leben. So toll die eigenen Talente auch sein mögen, OHNE Menschen, die einen bestärken, diese zu entfalten, die einem helfen im Alltag, mental oder ganz praktisch durch einen Raum, eine neue Idee, etc. ist es sehr schwierig sich zu verwirklichen. "Familie" kommt kaum in den Romanen vor. Familie ist eher dieser unglaublich unterstützende, liebevolle Freundeskreis, wo sich jeder auf den anderen freut und man gemeinsam ein Projekt in Angriff nimmt. Wo jemand beim Einrichten des Ateliers hilft, streicht, während der andere für das Abendessen kocht oder die eigene Einstellung hilft zu überdenken bei einem Gespräch.Und zu guter Letzt findet auch jedes Töpfchen sein Deckelchen. Susanne Oswald macht in ihren Romanen einfach klar. Du kannst das alles haben. Du kannst Geld haben, deine Talente entfalten, du kannst aber auch gleichzeitig gute Freunde haben, die wie eine Familie sind und ein erfüllendes Liebesleben führen, weil du jemanden findest, der wie Arsch auf Eimer zu dir passt. Oder mit anderen Worten: Du kannst ein erfülltes Leben führen. Und du brauchst dafür keine Stammfamilie. Nur dich selbst und die für dich passenden Menschen. Halleluja. Ich bedanke mich von Herzen für die Romane und die damit verbundene Erkenntnis.