Berlin 1914: Unmittelbar nach seinem Umzug in die Reichshauptstadt gerät Einsteins Welt ins Wanken. Seine Ehe mit Mileva scheitert, eine neue Frau tritt in sein Leben, Deutschland zieht begeistert in den Krieg. Kollegen wie Max Planck unterzeichnen chauvinistische Manifeste, sein Freund Fritz Haber wird zur treibenden Kraft eines grausamen Gaskriegs. In gewohnt kenntnisreicher Manier stellt de Padova das zerrissene Lebensumfeld in Einsteins frühen Berliner Jahren dar, in denen er zu einem leidenschaftlichen Pazifisten wurde. Und mit seiner Relativitätstheorie inmitten des Chaos die Physik revolutionierte.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vorwort
1. Von Zürich nach Berlin?
An dem Tag, als der Schweizer Oskar Bider in einem wackeligen Einsitzer zum Flug über das gesamte Alpenmassiv abhebt, nimmt sein Landsmann Albert Einstein ein verlockendes Angebot an: von Zürich nach Berlin an die Preußische Akademie der Wissenschaften zu wechseln.
2. Forscherpaare
Zusammen mit der Nobelpreisträgerin Marie Curie bricht Einstein zu einer Bergtour auf. Mit von der Partie, doch stets in seinem Schatten, seine Frau Mileva, die ebenfalls Physik studiert und von einer gemeinsamen Wissenschaftlerkarriere geträumt hat. Mileva stammt aus einer serbischen Familie. Als die Wanderung ausklingt, geht auf dem Balkan ein grausamer Krieg zu Ende.
3. Metropolis
Einstein sieht seiner »Verberlinerung« nun zunehmend mit Unbehagen entgegen. Die deutsche Reichshauptstadt, in der seine Geliebte Elsa Löwenthal auf ihn wartet, überrascht den bis dahin nur in Fachkreisen bekannten Physiker mit Willkommensgeschenken und medialer Aufmerksamkeit.
Teil II: Das Schlachtfeld
4. Ultimatum
Um seine Frau Mileva zur Scheidung zu bewegen, knüpft Einstein unmögliche Bedingungen an ein weiteres Zusammenleben. Sie verlässt Berlin zusammen mit den Kindern am Abend des 29. Juli 1914 in einem der letzten Züge nach Zürich, bevor der Erste Weltkrieg nach Ablauf des österreichischen Ultimatums an Serbien entbrennt.
5. »Unglaubliches hat nun Europa in seinem Wahn begonnen«
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Belgien verteidigen Einsteins engste Kollegen in dem berüchtigten Aufruf »An die Kulturwelt« den Militarismus und streiten alle deutschen Kriegs-verbrechen ab. Er selbst, tief betroffen, unterstützt den pazifistischen »Aufruf an die Europäer«. Der Völkerbundgedanke wird zu seiner politischen Leitidee.
6. Die Genese einer Terrorwaffe
Einstein schließt sich einer politischen Vereinigung an, die auf einen Verständigungsfrieden hinarbeitet. Unterdessen bereitet Fritz Haber, in dessen Institut er ein Arbeitszimmer hat und dessen Sohn er Nachhilfeunterricht gibt, den ersten großen Chemiewaffeneinsatz an der Westfront vor. Der Giftgasangriff in Ypern endet in einer menschlichen und familiären Tragödie.
Teil III: Das Gravitationsfeld
7. Wettlauf zur Weltformel
Unter dem Einfluss der Gravitation vergeht Zeit langsamer, läuft Licht auf krummen Wegen. Einstein hat Jahre gebraucht, um eine Theorie der Schwere zu formulieren. Im Herbst 1915 stößt er auf grundlegende Fehler in seiner Arbeit. Doch dann geht alles ganz schnell : ein Wettlauf zwischen ihm und dem Mathematiker David Hilbert um den Abschluss eines Jahrhun-dertwerks.
8. Beben der Raumzeit
Unmittelbar nach Vollendung der allgemeinen Relativitätstheorie sagt Einstein die Existenz von Gravitationswellen voraus, nach denen Forscher noch hundert Jahre später suchen werden. Sein Renommee wächst, pazifistische Organisationen werden verboten, der Krieg wird total.
9. Einsteins Universum
Der Physiker entwirft das Bild eines in sich geschlossenen Weltalls auf der goldenen Mitte zwischen Expansion und Kollaps. Während er das kosmische Gleichgewicht mathematisch austariert, steigt auf dem militärischen Flug gelände in Berlin-Johannisthal eine Maschine Marke Einstein mit »Katzenbuckel-Flügeln« in die Luft. Die harmlose Erfindung eines Pazifisten?
10. »9. XI. - fiel aus wegen Revolution« - Einstein, der Aktivist
Als der Große Krieg im November 1918 endet und in Berlin die Republik ausgerufen wird, schlägt die Stunde des überzeugten Demokraten. In den Revo lutionstagen steht Einstein als politi-scher Redner auf dem Podium, sein Name wird aber auch von dem Industriellen Walther Rathenau und anderen für Partei-aufrufe missbraucht.
Nachwort
Dank
Anmerkungen
Literatur
Bildnachweise
Personenregister