Die Klimakrise und ihre Auswirkungen erscheinen vielen Menschen eher abstrakt, sie scheinen weit entfernt zu sein, sowohl räumlich, als auch zeitlich. Die Konsequenzen des Klimawandels sind jedoch bereits jetzt spürbar, auch in Deutschland - und sie werden sich weiter verschärfen. In ihrem Buch "Deutschland 2050: Wir der Klimawandel unser Leben verändern wird" geben die Autoren Nick Reimer und Toralf Staud einen erschreckenden Ausblick auf unser Leben in Deutschland in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts. Auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse aus zahlreichen Forschungsfeldern unternehmen sie eine Zeitreise in das Deutschland der Zukunft, in dem es rund zwei Grad wärmer sein wird als heute. Das klingt zunächst wenig bedrohlich, hat aber weitreichende Folgen für sämtliche Bereiche unseres Lebens: Hitze und Extremwetterereignisse wie die Flut im Ahrtal 2021 werden zunehmen, sich teilweise auch zeitlich überlappen, Stechmücken, die Krankheitserreger übertragen, und Zecken werden sich gefährlich vermehren, das Artensterben schreitet weiter voran und bringt die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wald, wie wir ihn kennen, wird die neuen klimatischen Verhältnisse nicht überstehen, Lebensraum an der Küste wird überflutet, der Landwirtschaft droht der Ruin - die Zukunft sieht düster aus. Besonders hoffnungsfroh stimmt dieses Sachbuch nicht, es ist auch nicht unbedingt lösungsorientiert, und doch möchte ich es ausdrücklich allen empfehlen, denn es schafft vor allem eines: Es rüttelt wach. Es zeigt auf, was zukünftig genau vor unserer Haustür passieren wird, welch gravierende Folgen zwei Grad mehr für Mensch, Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft und Sicherheit haben und macht deutlich, dass wirksames Gegensteuern - soweit noch möglich - und Anpassung unerlässlich sind. Spannender und schockierender als jeder Krimi!