Rassismus ist leider noch immer allgegenwärtig und diesem Thema widmet sich Tupoka Ogette in ihrem Nachschlagewerk und Workbook "Ein rassismuskritisches Alphabet".In diesem Nachschlagewerk wurde jedem Buchstaben des Alphabets - von A für "Ally" über M für "Misogynoir" bis "Z" für "Zurück zum Anfang" - ein Begriff zum Thema Rassismus zugeordnet. Dieser wird im Anschluss erklärt und eingeordnet. Zu jedem Thema gibt es Platz für eigene Gedanken. Diese können - zum Teil durch Gedankenanstöße oder Fragen - vertieft werden. Zusätzlich gibt es passende Buchtipps.Wer sich bereits mit dem Thema Rassismus auseinandergesetzt hat, wird vermutlich irgendwann schon einmal den Namen Tupoka Ogette gehört haben. Sie ist u.A. durch ihr Buch "exit RACISM - Rassismuskritisch denken lernen" bekannt geworden und eine der bekanntesten Beraterinnen für Rassismuskritik und Antirassismus in unserem Land. Dieses Nachschlagewerk bietet interessante Informationen und fordert dazu auf, das eigene Denken zu hinterfragen und zu reflektieren. Die Sprache der Autorin ist leicht verständlich und dies auch für Leser/innen, die sich bisher noch nicht mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Es ist nicht nur der direkte Rassismus, gegen den wir angehen müssen. In unserer Gesellschaft haben sich unzählige falsche Strukturen verankert, die das Problem verschärfen. So sind z.B. Ignoranz, die Missachtung von Fakten oder das Verhindern von ernsthaften Auseinandersetzungen ebenso verletzend und zerstörend wie offener Rassismus.Möglichkeiten rassismuskritisch zu denken und zu leben, gibt es mehr als genug. Die Informationen und hier dargestellten Denkanstöße bieten eine Menge Potential, um etwas zu verändern. Leicht ist dies sicherlich nicht, aber jeder kleine Schritt ist wichtig und richtig. Durch die offenen Worte und Ansätze hat mir die Autorin verdeutlicht, was ich tun kann.Rassismuskritisch denken und -leben ist der Weg in eine Zukunft mit mehr Menschlichkeit. Dieses Nachschlagewerke hat für mich sehr deutlich gemacht, dass es noch ein ausgesprochen weiter Weg ist, aber mit jeder Bewegung in diese Richtung wird er ein wenig kürzer. Genau deswegen ist es wichtig, dass das Buch von möglichst vielen Menschen gelesen wird und meiner Meinung nach sollte es in jeder Schule zur Pflichtlektüre werden.