Josef Durm war der letzte große Polytechniker im Architekturfach: sein Werk in Forschung, Lehre und Baupraxis ist außerordentlich, vielfältig, breit und wissenschaftlich herausragend. Die Rezeption war wegen des Epochenbruchs nach dem Ersten Weltkrieg kritisch: Historismusfeindschaft überlagerte die Würdigung des in der Tradition antiker Formengrammatik stehenden architektonischen uvres.
Mit der Abkehr von der polytechnischen Bauwissenschaft lenkten die Fakultäten ihr Interesse von wissenschaftlichen auf künstlerische Themen. Das zweibändige Werk zu Josef Durm dokumentiert einen Querschnitt seines Schaffens: Projekte, Publikationen, Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Die Autoren diskutieren Erfolg und Scheitern Durms - und mit den Kapiteln »Das byzantinische Rokoko« und »Der Hochmut der Reformer« auch die Durchsetzung der Konzepte der Reform-Moderne.