Seine Popularität, seine musikalische Wiedererkennbarkeit wie auch der Reichtum ihn umgebender Bilder und Assoziationen machten den Walzer schon frühzeitig zum vielfältig einsetzbaren Versatzstück der Filmmusik zu Stummfilm- wie zu Tonfilmzeiten. Das Publikum konnte sich unmittelbar der Musik anschließen, eine wesentliche Voraussetzung, damit Filmmusik die einkalkulierten Wirkungen beim Publikum entfalten kann. Die Beständigkeit, mit der der Walzer die Filmgeschichte begleitete, aber auch die vielfältigen Kontexte, in denen er anzutreffen ist, gaben den Impuls zu dem vorliegenden Sammelband. Er vereint sehr unterschiedliche thematische Entdeckungsreisen zu Walzerfilmen und Filmwalzern.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Georg Maas:
Walzerfilme und Filmwalzer: Szenen einer cineastischen Beziehungsgeschichte
Georg Maas:
It Takes Two to Waltz. Filmisches Erzählen und Komponieren im Walzertakt
Albrecht Riethmüller:
Dreierlei Tanz-Walzer im frühen Filmmusical. Cole Porter Harry Warren George Gershwin
Peter Wegele:
Jezebel (1938) und Citizen Kane (1941): Komposition Variation Dekonstruktion. Der Vergleich zweier filmmusikalischer Philosophien
Jean Martin:
Der Walzer als filmische Metapher
Saskia Jaszoltowski:
Tanzende und trällernde Tiere im Dreivierteltakt. Walzer in Animated Cartoons aus Hollywoods Goldenem Zeitalter
Wolfgang Thiel:
Valses Russes caractéristiques et mélancholiques. . . Zur Gestalt und Funktion der Walzer im sowjetischen Kino
Hans J. Wulff:
«Wer niemals an der Donau hat geträumt. . .» Die filmischen Aneignungen des Konzertwalzers An der schönen blauen Donau
Stephanie Großmann:
Im Zeichen bittersüßer Nostalgie. Chopins, Sibelius` und Schostakowitschs Walzer in Moll im Film
Franziska Kollinger:
Ein französischer Spezialfall? Die Valse musette in Sous le Ciel de Paris (1951)
Selina Hangartner:
«Selig im Dreivierteltakt». Walzer- und Operettenfilme in der Kritik um 1930
Sabine Sonntag:
Tu felix Austria, salta! Zur Funktion des Walzers im österreichischen Spielfilm der 1950er-Jahre
Albrecht Riethmüller:
Der alten Welt den Marsch blasen. Zu Billy Wilders The Emperor Waltz (1948)
Manfred Heidler:
«Querschläger». Eine persönliche Annäherung an einen Walzer im Film
Dieter Merlin:
Fragile Momente der Fraternisierung. Zur kommentierenden Funktion der Walzermusiken in La Tranchée des Espoirs (2003)
Pascal Rudolph:
Der Klang der Erinnerung: Waltz with Bashir (2008)
Gerrit Bogdahn:
Ludwig Bergers Walzerkrieg (1933)
Janine Schulze-Fellmann:
Der Walzer im Film: Spiegel der Emanzipationsgeschichte im Tanz und Sinnbild für (weibliche) Emanzipation, Anarchie und Rausch
Lars Nowak:
Abschied ohne Ende. Zur Rolle des Walzers in Max Ophüls Lola Montez (1955)
Stephan Siegbert Wolff:
To waltz or not to waltz: Die hybride Gestalt von John Barrys Einleitungsthema zur TV-Serie The Persuaders! (1971 72)