Zum Inhalt:Mit ihrem Debüt 'Das Blütenstaubzimmer' wurde Zoë Jenny, erst 23jährig, schlagartig berühmt. In ihrem dritten Roman schildert sie die Liebe zwischen Ayse und Christian, dem türkischen Mädchen, das vom Bruder streng bewacht wird, und dem Jungen, der einen Rechten zum Freund hat. Eine moderne Romeo-und-Julia-Geschichte, erzählt in der klaren, unverwechselbaren Sprache einer Autorin, die schon heute zu den großen Stimmen der Gegenwartsliteratur zählt. Ayse lebt mit ihrer Familie in Deutschland. Während das Mädchen versucht Streit zu vermeiden und doch immer wieder aus ihren sozialen Zwängen ausbrechen will, wird sie von ihren Eltern sowie von ihrem Bruder Zafir streng bewacht. Als Ayse sich für den neuen Schüler Christian zu interessieren beginnt und auch dieser nicht von Ayse abgeneigt scheint, beginnt für Ayse ein Spießrutenlauf. Denn ihr Bruder sieht in Christian den Feind, jemanden, den er nie an der Seite seiner Schwester dulden würde, denn Christian verkehrt mit den ansässigen Neonazis, welche keinen Hehl daraus machen, was sie von ihren ausländischen Mitbürgern halten.Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, weshalb ich mich noch einmal an einem Hörbuch zu dem Buch versuchen wollte, aber auch das konnte mich nicht wirklich überzeugen. Die Geschichte ist an sich schnell erzählt und erinnert in einem gewissen Grad wirklich an eine Romeo-und-Julia-Adaption, nur eben mit modernen sozialen Hindernissen. Jedoch muss sich Ayse nicht nur mit Vorurteilen aus ihrem Umfeld herumschlagen, sondern muss sich allgemein der Problematik stellen, dass sie eben ein türkisches Mädchen ist, das sich den Zwängen und Ansichten ihrer Familie/Mitmenschen stellen muss. Das heißt für sie viele Dinge heimlich tun zu müssen - seien es gewagte Fotografien mit ihrer Freundin oder eben ein Tagebuch führen, in dem sie ihre geheimsten Wünsche und Träume niederschreiben kann. Sie versucht ständig aus ihrem Trott auszubrechen, doch ihr werden immer wieder Steine in den Weg gelegt, vor allem durch ihren Bruder Zafir. Während Ayses Freundin ein fraglicher Umgang zu sein scheint, da sie raucht und klaut, hat der Leser vor allem bei Christian vorerst das Gefühl, dass der Bengel nicht unbedingt der verkehrteste ist. Das Gefühl untermauert sich im Laufe der Geschichte, je tragischer die Beziehung zwischen den beiden wird.An sich ist die Geschichte schon nicht schlecht und ich kann mir durchaus einen Reim darauf machen, was die Autorin uns hier im Kern sagen wollte. Was mich aber an der Story mega gelangweilt und immer wieder abgeschreckt hat, das waren die endlos langen Sequenzen, wenn Ayse mal wieder etwas Verbotenes getan, gedacht oder geträumt hat. Manchmal hat die Autorin dabei dermaßen ausgeholt, dass ich richtig über dem Buch weggepennt bin. Spannung war da kaum zu finden. Und eh der Kern getroffen war und die Geschichte endlich mal wirklich losging, da ging so richtig Zeit ins Land. Schade, finde ich. Denn dadurch ist der Lesespaß dermaßen gedämpft gewesen, dass mich das Buch einfach nicht packen konnte.Da mich das Buch nicht überzeugen konnte möchte ich für diesen Roman auch keine Leseempfehlung aussprechen. Jemand anderes findet das Buch vielleicht superklasse, aber mich konnte es von Anfang an nicht überzeugen.