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Seit er sein Leben mit einem Tier teilt

Roman

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Vier Tage vor dem Höhepunkt des Sommers, dort, wo sich Louis Arthur Schongauer, einst düsterer Deutscher in Hollywood-Filmen, nach dem Tod seiner Frau zurückgezogen hat. Jetzt will er nur noch mit seiner Hündin leben, inmitten alter Oliven oberhalb des Gardasees.

»Ein Meistererzähler.« Richard Kämmerlings

Vier Tage vor dem Höhepunkt des Sommers, dort, wo sich Louis Arthur Schongauer, einst düsterer Deutscher in Hollywood-Filmen, nach dem Tod seiner Frau zurückgezogen hat. Jetzt will er nur noch mit seiner Hündin leben, inmitten alter Oliven oberhalb des Gardasees. Doch dann strandet eine Reisebloggerin beim Wenden in seiner Zufahrt, und am nächsten Tag erwartet er eine Autorin, die ihn mit einem Porträt aus der Vergessenheit holen will: zwei Frauen mit Gespür für die Wunden in seinem Leben. Umso wichtiger wird ihm nun sein Tier, für das es nur ein Hier und Jetzt gibt ... In Bodo Kirchhoffs neuem Roman geht es um die Sehnsucht nach dem Menschen, der uns erkennt, und die Abgründe, die sich auftun, wenn wir dieser Sehnsucht folgen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
11. Januar 2024
Sprache
deutsch
Auflage
5. Auflage
Seitenanzahl
383
Autor/Autorin
Bodo Kirchhoff
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
430 g
Größe (L/B/H)
192/124/36 mm
ISBN
9783423283571

Portrait

Bodo Kirchhoff

Bodo Kirchhoff, geboren 1948, lebt in Frankfurt am Main und am Gardasee. Nach seinen vielfach gefeierten Romanen Die Liebe in groben Zügen (2012) und Verlangen und Melancholie (2014) wurde er 2016 für seine Novelle Widerfahrnis mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen sind die Romane Dämmer und Aufruhr (2018), Bericht zur Lage des Glücks (2021) und Seit er sein Leben mit einem Tier teilt (2024).

Pressestimmen

Ich bin von diesem Roman hellauf begeistert. Er erinnert mich an etwas gut Destilliertes, das lange im Eichenfass gereift ist. Thea Dorn, ZDF, Das Literarische Quartett

In diesem Roman geht nichts schief. Der 75-jährige Bodo Kirchhoff hat mit Seit er sein Leben mit einem Tier teilt ein ganz und gar junges Alterswerk geschaffen, das man nur bewundern kann. ( ) Ein meisterhaftes und spannungsreiches Kammerspiel. Adam Soboczynski, Die Zeit

Ein Meisterwerk. Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung

Nichts ist billig gemacht an diesem eindrucksvollen Roman. ( ) Lesend verfällt man dem Sog von Kirchhoffs Erzählen, das kennt man eigentlich eher von der Lektüre amerikanischer Autorinnen oder mancher Franzosen. Hilmar Klute, Süddeutsche Zeitung

Überhaupt stimmt an der Komposition dieses gewissermaßen zwiegenähten und zugleich konzentrierten Buches so beglückend vieles, dass es zum Pageturner wird. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Ein großer Roman von Bodo Kirchhoff über die Liebe, das Leben und das Alter. Lothar Schröder, Rheinische Post

Bodo Kirchhoffs neuer Roman ist gut fürs Herz und für den Kopf. Ein mitreißendes Stück Literatur Carolin Courts, WDR 5, Scala

Bodo Kirchhoff hat einen wunderbaren Roman geschrieben. ( ) Am Rande ein Buch über die Liebe zu einem Tier, im Zentrum aber eines über das Verrinnen der Zeit und die Dämonen der Vergangenheit, die einen einholen, auch wenn man sich noch so gut in einem kleinen italienischen Dorf versteckt. Andrea Zuleger, Aachener Nachrichten

Ein klug komponiertes Alterswerk, dessen Falltüren gut verborgen sind und sich doch zuverlässig öffnen. Christoph Schröder, SWR 2 Lesenswert

Was bei anderen schnell peinlich klingt oder hölzern, wird bei Bodo Kirchhoff bravourös zu Geschichten. Jürgen Deppe, NDR kultur

Kirchhoffs Geschichtengespinst ist vielschichtig, verlockend und sehr lebendig. Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

Dieser hypnotischen Erzählerstimme würde man überall hin folgen. Hartmut Wilmes, Kölnische Rundschau

Ungemein stimmige Studie über die Hürden des Alterns und die Furcht vor dem physischen Ruin. Wie beim Schach finden sich auf den Aktionsfeldern seiner Protagonisten die Rochade, das Patt und das Remis. Letztlich droht eine Mattsituation, und zwar bewundernswert klug kalkuliert. Ulf Heise, MDR Kultur

Es ist eine grandiose und insistierende Selbstbefragung, verpackt in eine spannende Dreiecksgeschichte, die sich lautlos entwickelt, zarte Beziehungen illuminiert und am Ende in der inneren Verwandlung aller Akteure implodiert. Pia Reinacher, Die Weltwoche

Große Erzählkunst. Helmut Atteneder, Oberösterreichische Nachrichten

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Von Aischa am 28.08.2024

Seltsame Altherrenfantasie

Kirchhoffs jüngster Roman lässt mich sehr ambivalent zurück. Einerseits ist da die fraglos beeindruckende sprachliche Brillanz des Romanciers. Seine atmosphärischen Beschreibungen der hochsommerlichen Hitze am See, die sich letztlich in einem Gewitter entlädt, das biblische Ausmaße annimmt, das ist durchaus großes Kino. Diese Naturbeschreibungen sind zweifelsohne stark und dicht, und man spürt förmlich die aufgeladene Luft, die über der Landschaft liegt. Doch hier beginnt auch das Problem: Kirchhoff zieht eine sehr plakative Verbindung zwischen den Naturereignissen und den inneren Zuständen seines Protagonisten Schongauer, einem alten, zurückgezogen lebenden Mann, der nach dem Tod seiner Frau mit seinem Hund in Isolation lebt. Diese Parallelen wirken mitunter zu erzwungen, besonders deutlich in der Szene, in der während eines tobenden Gewitters plötzlich eine sexuelle Begegnung zwischen Schongauer und einer deutlich jüngeren Journalistin stattfindet. Diese Symbolik, die zu stark aufgeladen wirkt, könnte man als Holzhammer-Methode bezeichnen es fehlt an subtilen Nuancen, und das überdeutliche Ineinandergreifen von äußeren und inneren Ereignissen wirkt manchmal schlicht übertrieben. In Bezug auf die Handlung bleibt vieles unbefriedigend: Die Motivation der Journalistin, ausgerechnet Schongauer interviewen zu wollen, bleibt nebulös, ebenso wie ihr sexuelles Interesse an ihm. Immer wieder hatte ich den Eindruck, dass es sich weniger um eine nachvollziehbare Entwicklung der Figuren handelt, sondern eher um eine Projektion von Wünschen und Vorstellungen des Autors. Die biografischen Ähnlichkeiten zwischen Kirchhoff und seinem Protagonisten sind nicht zu übersehen, was den Verdacht aufkommen lässt, dass hier Altherrenfantasien eine literarische Bühne erhalten haben. Die zweite weibliche Figur, eine junge und attraktive Reisebloggerin, die ebenfalls in Schongauers Leben tritt, trägt weiter zu dem Eindruck bei, dass die Darstellung der Frauenfiguren im Roman stereotyp und übermäßig idealisiert ist. Die Tatsache, dass sie sich auf Anhieb mit dem griesgrämigen Schongauer versteht, wirkt ebenso unglaubwürdig wie die plötzliche Ferndiagnose von Herzproblemen durch den Ehemann der Journalistin via Telefon. Trotz der Vielzahl an literarischen und künstlerischen Anspielungen, die den Text durchziehen, vermag auch dieser intertextuelle Reichtum den Roman nicht zu retten. Kirchhoffs Interpretation der "Versuchung des Heiligen Antonius" als ewige Bedrohung des Mannes durch das Weibliche erscheint dabei einseitig und misogyn. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Kirchhoff sprachlich zwar brilliert und eine dichte Atmosphäre zu schaffen weiß, jedoch inhaltlich nicht überzeugt.Kirchhoff hat einmal erklärt, es gehe ihm beim Schreiben stets um eine Versöhnung von Sexualität und Sprache. Nun, für mich ist diese Versöhnung hier leider nicht gelungen, stattdessen bleibt der Eindruck eines larmoyanten alten Mannes, der im Grunde die weibliche Psyche nicht versteht und sie daher auf klischeehafte Muster reduziert.
Von Jessy1968 am 06.08.2024

Ist es besser als Tier zu leben?

Louis Arthur Schongauer hat ein deutsches Gesicht. Genau richtig, um in Hollywood als böser Nazi eingesetzt zu werden. In Nebenrollen. So lebt er, bis er seine Frau kennenlernt und sein Leben nach ihr richtet, der bekannten Tierfotografin Magda. Es ist kurz vor seinem 75. Geburtstag. Magda lebt nicht mehr, L.A. hat sich in sein Haus im Olivenhain oberhalb des Gardasees zurückgezogen. Der einzige Begleiter des selbstgewählten Eremiten ist eine Hündin und er bewundert das Tier ob seiner unbedarften Hingabe an den Moment. Vor allem, als erst eine, dann eine zweite Frau seine Weltflucht stört. Ein feines, anspruchsvolles Kammerstück hat Bodo Kirchhoff da geschrieben. Einiges passiert in diesen schwülen, eigentlich eher lähmenden Tagen des Ferragosto. Erinnerungen tauchen auf, Sehnsüchte, Liebe, Erotik, Schmerz, Tod. Gedanken über Erfolg und Scheitern, Zufall und Schuld. Das ganze Leben eben. Dafür steht auch der See, mal spiegelnd glatt, mal tobend, alles verschlingend. Kirchhoffs Sprache fasziniert, seine Beschreibungen der Natur, der Stimmung oder eben die Reflexionen über das Tier. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, bis zum unerwarteten Schluss. (kf)