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Spirou und Fantasio Spezial: Spirou in Berlin

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Ein deutscher Zeichner, der einen frankobelgischen Comicklassiker wie Spirou & Fantasio zeichnen darf, das ist eine kleine Sensation.

Der beliebte Zeichner Flix versetzt die Figuren in das Ostberlin der 1980er-Jahre. Sie sind auf der Suche nach Graf Rummelsdorf, der verschollen ist, und decken dabei höchst merkwürdige Dinge auf, denn in Ostberlin werden Badewannen entführt und zudem treffen die Helden auf einen alten Bekannten...

Rasant, temporeich und mit viel Gespür erzählt Flix ein deutsches Abenteuer von Spirou und Fantasio.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
31. Juli 2018
Sprache
deutsch
Auflage
8. Auflage
Seitenanzahl
64
Altersempfehlung
ab 10 Jahre
Reihe
Spirou & Fantasio Spezial
Autor/Autorin
Flix
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
vierfarbig
Gewicht
546 g
Größe (L/B/H)
302/228/12 mm
ISBN
9783551721150

Portrait

Flix

Flix, Jahrgang 1976, lebt und arbeitet als freier Illustrator und Comiczeichner in Berlin. Er studierte Kommunikationsdesign und debütierte mit seiner Abschlussarbeit »held« bei Carlsen. Es folgten weitere Comics mit autobiografischem Anstrich. Seine Zeitungsserien »Da war mal was...« und »Schöne Töchter« (beide Tagesspiegel), »Faust« und »Don Quijote« (beide F.A.Z.) liegen als Buchausgaben vor, ebenso die Kindercomicserie »Ferdinand«, die als Gemeinschaftsprojekt mit Ralph Ruthe im Kindermagazin des SPIEGELs Dein SPIEGEL erscheint. Derzeit veröffentlicht Flix den Zeitungscomic »Glückskind« jede Woche Montag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Mit Spirou in Berlin setzte Flix 2018 als erster deutschsprachiger Künstler ein Abenteuer für die frankobelgische Serie um. Mit Das Humboldt-Tier folgt nun ein Abenteuer aus dem Marsupilami-Universum. Flix Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Max und Moritz-Preis und dem PENG!-Preis, und in verschiedene Sprachen übersetzt. www.der-flix.de


Pressestimmen

"Überaus lesenswert!" planet toys

" 'Spirou in Berlin' ist ein außergewöhnlich gelungenes Album, nichts Geringeres als ein zukünftiger Klassiker." Christoph Haas, Süddeutsche Zeitung

"Flix ist ein großartiger Comic im franko-belgischen Stil gelungen" Jens Greinke, Westfälischer Anzeiger

"Flix` strich-verliebter, dynamischer Stil, seine Tempo evozierenden Layouts passen perfekt zu dem franko-belgischen Pagen." tip Berlin

"Flix Geschichte ist ein Seitendreher." Christian Lukas, Stadtblatt Osnabrück

"Es sind die liebevollen Details, die der historischen Schwere das richtige Maß an Lockerheit entgegensetzen." Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Ein Comic mit Bestseller-Garantie!" Literaturkurier - Newsletter für den deutschen Buchhandel

"Ein atemloses Abenteuer" Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Flix strich-verliebter, dynamischer Stil, seine Tempo evozierenden Layouts passen perfekt zu dem franko-belgischen Pagen." Lutz Göllner, tip Berlin

"Dieser Comic ist eine kleine Sensation." Stefan Gohlisch, Hannoversche Allgemeine Zeitung

"Mit einer Menge Witz, verrückten Einfällen und dem für die Spirou-Reihe so typischen liebenswerten Charme" Sebastian Bauer, B.Z.

"Eine herrliche Melange [...], die viele Gimmicks für Spirou-Fans parat hält" Andrea Heinze, Deutschlandfunk

"Eine hinreißende und rasante Geschichte über die Zeit vor dem Mauerfall in Berlin" Andreas Borcholte, DER SPIEGEL

"Auch grafisch ist das eine Augenweide." Markus Lippold, ntv.de

"Er hat [...] einen fabelhaften 'Spirou' gezeichnet er ist an Franquin gewachsen und Flix geblieben" Wieland Freund, WELT

"Witzig, rührend, fantastisch" Gerd Heger, Saarländischer Rundfunk

Besprechung vom 10.08.2018

Keine Atempause, Epoche wird gemacht
Zum achtzigsten Geburtstag der Comicserie "Spirou" lässt Flix deren Hauptfigur ins Berlin des Jahres 1989 reisen

Kunst- und Literaturgeschichte spricht gerne von Epochen und Schulen. Das ist im Fall von Comics nicht anders, wobei die amerikanische Sichtweise zu Epochen neigt: Beim wichtigsten Segment, den Superheldenerzählungen, unterscheidet man golden age, silver age und bronze age, bisweilen noch ergänzt ums platinum age für alles, was davor war, obwohl Superheldenleser sich dafür gar nicht interessieren. Es gibt außerdem die Comic-Strip-Epoche bis 1938 und die Comic-Heft-Epoche danach; die Zäsur wird markiert durch das Erscheinen der ersten Ausgabe von "Action Comics" (mit dem Debüt von Superman). In Europa neigt man dagegen eher zur Einteilung nach Schulen. In Deutschland erfolgt sie derzeit ganz buchstäblich gemäß den akademischen Ausbildungsstätten für Comicschaffende, so zum Beispiel Hamburg, Kassel, Berlin oder Halle. Und besonders markant ist die Schulbildung im französischsprachigen Raum, wo seit achtzig Jahren zwei nach belgischen Städten benannte Stile konkurrieren: die Comicschulen von Brüssel und Marcinelle. Den Beginn dieses Antagonismus bezeichnet ebenfalls das Jahr 1938. Da erschien im Verlag Dupuis, der seinen Sitz in Marcinelle hatte, die erste Ausgabe des "Journal de Spirou". Es feiert also in diesem Jahr achtzigsten Geburtstag.

Und mit ihm sein Titelheld, ein Hotelpage, der von der ersten Ausgabe an dabei war und zur zweiten zentralen Figur des französischsprachigen Comics wurde. Die erste war natürlich Tintin, auf deutsch Tim, Hergés junger Reporter, den es schon seit 1929 gab, damals in Fortsetzungen publiziert von einer Zeitung aus Brüssel; deshalb die Rede von der Brüsseler Schule. Kennzeichnend für Hergé, Edgar P. Jacobs oder Alex Martin als deren prominenteste Vertreter ist die Strenge bei Linie und Seitenarchitektur: eine idealisierende Klarheit der Graphik, die genau in den Trend der zeitgenössischen rationalen Kunstvorstellungen von Bauhaus oder De Stijl passte. In Marcinelle dagegen wurden mit Zeichnern wie André Franquin, Morris, Jijé oder Will die Linien lebendig, war alles Bewegung und Dynamik, wurden die Seiten zu quasi organischen Gebilden, die nicht vom Einzelbild her wie bei Hergé, sondern als Gesamtkonzeption gedacht waren. Entsprechend machte Marcinelle mehr Schule als Brüssel. Hergé und seine Mitstreiter werden von der Comicgeschichtsschreibung als große Stilisten gefeiert, an Franquin und den anderen aber orientieren sich jüngere Zeichnergenerationen bis heute. Deshalb gibt es das "Journal de Spirou" im Gegensatz zum Magazin "Tintin" auch immer noch. Und deshalb ist der achtzigste Geburtstag von Spirou ein Grund zum Feiern überall in Europa.

Auch in Deutschland, wo sich die Serie um die Abenteuer des Hotelpagen großen Erfolgs erfreut. So großen Erfolgs, dass der deutsche "Spirou"-Verlag, Carlsen, bei Dupuis um die Genehmigung nachsuchte, eine eigene Geschichte zum Jubiläum beisteuern zu dürfen, ausgeführt von einem hiesigen Star der Comiczunft, nämlich von Flix. Der einundvierzigjährige Berliner Zeichner ist nicht nur den Lesern dieser Zeitung durch seine Fortsetzungsgeschichten "Faust", "Don Quijote" und "Glückskind" gut bekannt, sondern er ist einer der wenigen deutschen Comic-Bestsellerautoren - und Flix ist ein Bewunderer der "Spirou"-Serie. Mit dem eigenen Album über seinen Lieblingshelden erfüllte sich ein Traum.

Auch für den Carlsen-Verlag, denn der erst vor zwei Wochen erschienene Band ist bereits ausverkauft, er war es schon nach einem Tag, die zweite Auflage wird gerade gedruckt, die dritte ist schon vereinbart, damit ist man dann jenseits von zwanzigtausend Exemplaren - eine bemerkenswerte Zahl auf dem vergleichsweise kleinen deutschen Comicmarkt -, und sie werden den belgischen Verantwortlichen bei Dupuis zu denken geben, die zwar der Publikation des Bandes zugestimmt hatten, ihn aber nicht fürs eigene französischsprachige Programm vorsahen. Dabei hat Flix geradezu mustergültig den Kosmos von "Spirou" fortgeschrieben.

"Spirou in Berlin" heißt sein Band, und er ist im Herbst 1989 angesiedelt, kurz vor der Öffnung der Berliner Mauer. Seitdem der französische Zeichner Émile Bravo vor zehn Jahren eine "Spirou"-Geschichte in den Anfangsjahren des Pagen ansiedelte, nämlich in der deutschen Besatzungszeit Belgiens, sind solche zeithistorischen Reminiszenzen zum festen Bestandteil der Saga geworden; Bravo selbst wird noch in diesem Jubiläumsjahr selbst ein weiteres Mal mit Spirou zum Zweiten Weltkrieg zurückkehren und eine auf mehr als dreihundert Seiten angelegte Geschichte beginnen, die schon vorab in Belgien und Frankreich als Sensation gehandelt wird. Flix hat sich kürzer gefasst: Ihm genügen sechzig Seiten für ein atemloses Abenteuer, das sich zu großen Teilen in Ost-Berlin abspielt.

Realismus steht dabei, wie in Marcinelle-Geschichten üblich, nicht im Vordergrund; weder historischer noch chronologischer, denn Spirou selbst müsste ja, nähme man seine Figurenbiographie so ernst, wie das Bravo tut, im Jahr 1989 schon auf die siebzig zugehen. Tatsächlich ist er in den Comics genau wie Tim immer ein junger Mann geblieben, der aber trotzdem über eine Lebensgeschichte von mittlerweile mehr als achtzig großen Abenteuern verfügt, auf die bei Flix durch zahlreiche Details auch munter angespielt wird. Indem eine Frittenbude mit der Firmenbezeichnung "Kokomiko" ins Bild gesetzt wird, also dem ersten deutschen Namen jener legendären "Spirou"-Nebenfigur, die im Original und mittlerweile auch hierzulande "Marsupilami" heißt, zitiert das Album sogar die Rezeptionsgeschichte der Serie - so etwas dürfte bei einer französischsprachigen Version gewisse Probleme bereiten.

Dass "Spirou in Berlin" besonders viele Anspielungen auf den 1964 erschienenen Band "QRN ruft Bretzelburg" enthält, in dem André Franquin den Pagen in einen totalitären Phantasiestaat reisen ließ, der allerhand Deutschland-Klischees aufwies, ist unvermeidlich. Es passt zum wilden Humor von Flix, der damit die spezifische graphische Dynamik der Marcinelle-Schule auf die Spitze treibt. Hier kann man sehen, wo die Wurzeln des deutschen Zeichners liegen. Zugleich aber verzichtet er nicht auf ein persönliches Element, das ansonsten bei "Spirou"-Comics kaum eine Rolle spielt: Romantik. In der DDR trifft Spirou auf eine junge Frau, die sich dem dortigen Gesellschaftssystem nicht beugen will und in den Protesten gegen die SED engagiert ist. Dass dabei die Handlung arge Kapriolen schlägt, wird man wiederum im Ausland als weniger störend empfinden als hierzulande.

Schade ist, dass die erste Auflage zu dunkel gedruckt wurde, weshalb sich einzelne Bilder am Rande der visuellen Unlesbarkeit bewegen. Schön, dass diesem Mangel in der zweiten Auflage abgeholfen werden soll; die gewohnt detailreichen und höchst komplex arrangierten Zeichnungen von Flix haben es verdient. Und wenn man sich bei Dupuis doch noch entschiede, auch dem französischsprachigen Publikum diesen deutschen Blick auf Spirou zu präsentieren, dann wäre 2018 auch ein Jubeljahr für Flix. Und womöglich der Beginn einer europäischen Epoche.

ANDREAS PLATTHAUS

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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Inhalt: Der Erfinder und Wissenschaftler Graf Rummelsdorf schlägt eine Einladung zu einem Pilzkongress in Ostberlin aus und verschwindet kurz darauf spurlos ... Die Freunde Spirou und Fantasio setzen alles daran, ihn zu retten ... selbst wenn - im Spätsommer 1989 - diese Mission sich als Himmelfahrtskommando entpuppen und im Gefängnis enden könnte. Mysteriöse Ereignisse, neue Freunde und alte Bekannte warten hinter dem eisernen Vorhang ... Text und Zeichnungen von Flix. Farben von Marvin Clifford mit Ralf Marczinczik. Mein Eindruck: Als erster deutscher Zeichner adaptiert Flix den frankobelgischen Comicklassiker und versetzt die Figuren in das Ostberlin kurz vor dem Mauerfall. Die politische Situation ist auf dem Siedepunkt, Spitzel und Misstrauen überall. Alleine die Grundstimmung sorgt von Beginn an für Tempo und Nervenkitzel und wird durch entsprechende Farbgebung unterstützt. Das Abenteuer in Ostdeutschland wird rasant und - trotz aller Brisanz - mit viel Humor erzählt. Plötzlich ist der ehemalige Hotelpage Spirou auf sich allein gestellt und muss nach der Entführung des rasenden Reporters Fantasio gleich zwei Freunde retten. Das Bilderbuchidyll (in fröhlichen Farben) täuscht und die Schattenseiten (tatsächlich in dunkleren, tristen Farbtönen) werden immer deutlicher. Durchgehend die Frage "Wem kann man trauen?" im Hinterkopf, gefällt es mir sehr, dass bei all den männlichen Charakteren auch eine weibliche Hauptfigur hinzukommt. Momo ist tough und mutig, bereit für Veränderungen zu kämpfen und Opfer in Kauf zu nehmen. "Wenn Clowns regieren, muss man mit Zirkus rechnen." (vgl. S. 34) Immer mittendrin ist auch das putzige Eichhörnchen Pips. Ein verfressenes, quirliges Kerlchen, das jedem die Show stiehlt. Unterstützung bekommt es von einer Horde Affen ... verrückter geht's kaum. Bei all dem Trubel und der intensiven Bilder gerät die eigentliche Storyline manchmal ein wenig in den Hintergrund. Keine Zeit für eine Verschnaufpause. Klischees und Sozialkritik, Running Gags sowie Anspielungen und kleine Easter Eggs (hier muss man oft zweimal hinsehen) sorgen für ein abwechslungsreiches Lesevergnügen sowohl in Bildern als auch sprachlich. Die Szenerie wird auch durch die besondere Anordnung der Panels zum Hingucker. Noch nie war das Schließen von Aufzugtüren derart spannend. Das Timing ist hier perfekt. Gleiches gilt für die Mimik. Flix verleiht den bekannten Figuren einen eigenen Schliff. Typische Merkmale bleiben dabei erhalten und sind klar erkennbar. Zum Fortgang der Rettungsmission sei nur so viel verraten: Es wird actionreich und gefährlich. Wem man Vertrauen schenkt, sollte gut bedacht werden. Fazit: Eine riskante und rasante Rettungsaktion! Spannend gestaltet und trotz hohem Tempo ausgestattet mit Easter Eggs und Running Gags. ... Rezensiertes Buch: "Spirou in Berlin" aus dem Jahr 2018
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