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Der Totenkopf

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Otilla findet tief im Wald ein altes Haus, in dem ein Totenkopf wohnt. Sie freundet sich mit ihm an und darf dort übernachten. Der Totenkopf aber warnt das Mädchen: Jede Nacht sucht ihn ein kopfloses Gerippe heim. Es möchte ihn einfangen, um endlich sterben zu können. Otilla schmiedet einen Plan, wie sie das Gerippe loswerden können - ein für alle Mal. Für sein neues Buch hat sich Jon Klassen von einem Tiroler Volksmärchen inspirieren lassen. Seine Version der gruseligen Geschichte zeichnet sich durch trockenen Humor und reduzierte, aber tiefgründige Illustrationen aus. Niemand haucht einem Totenschädel so viel Leben ein wie Jon Klassen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
21. September 2023
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
105
Altersempfehlung
ab 6 Jahre
Autor/Autorin
Jon Klassen
Übersetzung
Thomas Bodmer
Illustrationen
Jon Klassen
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
englisch
Produktart
gebunden
Abbildungen
Durchgehend farbig illustriert
Gewicht
390 g
Größe (L/B/H)
210/157/16 mm
ISBN
9783314106576

Portrait

Jon Klassen

Jon Klassen stammt aus Ontario, Kanada. Sein Bilderbuch »Wo ist mein Hut« wurde bereits in rund 30 Sprachen übersetzt und gewann 2013 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Bilderbuch. Diesen Erfolg wiederholte er mit seiner Bilderbuch- Trilogie »Dreieck Quadrat Kreis« 2020. Diese wurde 2023 von Apple TV+ verfilmt. Jon Klassen lebt in Los Angeles und tüftelt dort an neuen Geniestreichen.

Pressestimmen

Besprechung vom 25.09.2023

"Madame", sagte der Totenkopf im Ballsaal
Ahnung statt Antwort: Jon Klassen erzählt ein Tiroler Volksmärchen nach und um

Was muss das Mädchen durchgemacht haben! "Eines Nachts, mitten in der Nacht, während alle anderen schliefen, lief Otilla endlich weg": So setzt "Der Totenkopf" ein, das neue Buch mit einem nacherzählten Märchen und Illustration von Jon Klassen, und schon das kleine Wörtchen "endlich" verweist darauf, dass Otilla längst die besten Gründe für ihre Flucht gehabt hätte. Zumal sie sich nicht nur bei Dunkelheit allein auf den Weg macht, sondern bei Schneefall im Wald, in einem Wald noch dazu, der immer dichter zu werden scheint und in dem eine Stimme wieder und wieder ihren Namen ruft.

Kein Wunder, dass das Mädchen stolpert, dass es schließlich im Schnee liegen bleibt und weint, bis es sich ausgeweint hat. Aber dass es, statt zu erfrieren, anschließend aufsteht, weiterwandert bis zu einer Lichtung mit einem alten Schloss darauf, dass es dort Einlass begehrt und ihre Flucht nicht einmal entsetzt fortsetzt, als ihr ein Totenkopf öffnet, verweist auf traumatische Erlebnisse - oder ein außerordentlich abgebrühtes Kind.

Der Handel ist nach kurzem beiderseitigem Bedenken abgemacht: Er lässt sie rein, sie trägt ihn dafür durch die Räume des Schlosses, weil ihm selbst das Herumkugeln schwerfällt. Er zeigt ihr das Kaminzimmer mit seinem Porträt, sie pflückt ihm im Gartenzimmer eine Birne und füttert ihn, auch wenn das abgebissene Stück geradewegs durch ihn hindurchfällt. Gemeinsam setzen sie sich über die Regel hinweg, dass die Masken an der Wand nur zum Anschauen wären, sie stehen im Kerker vor dem bodenlosen Loch und auf dem Balkon des Turms vor der gefährlich niedrigen Brüstung. Schließlich tanzen sie nach förmlicher Aufforderung - "Madame" - im großen Saal.

Eine Annäherung ohne große Worte, ganz nach Art des kanadischen Bilderbuchkünstlers, ebenso ausdrucksarm in der Mimik der Figuren wie elementar in ihren Bedürfnissen, allerdings ganz ohne den mitunter hinterhältigen Witz, der Klassens Bücher von "Wo ist mein Hut?" bis "Drei Ziegenböcke namens Zack" - auch das, im Frühjahr erst erschienen, die Nacherzählung eines Märchens - üblicherweise ausmacht.

Komik aus der Verknappung, das hat neben den kargen Szenerien und den typischen Schraffuren die Bilder Jon Klassens bislang ausgemacht. In "Der Totenkopf" offenbart diese Bildsprache mit ihrer Klarheit und Offenheit die Nähe zum Märchen. Und sie zeigt den Künstler als Meister tiefstehenden Lichts, überhaupt als Meister von Licht und Schatten.

Der Gastgeber gesteht dem Mädchen, das im Schloss übernachten möchte, er werde jede Nacht von einem kopflosen Gerippe heimgesucht, das ihn ergreifen will. Statt wie im ursprünglichen Tiroler Volksmärchen, das Jon Klassen zufällig in einer Bibliothek in Alaska in die Finger bekommen hatte, mit dem Skelett am Schädel zu zerren, bis im Morgengrauen der Bann gebrochen ist, flieht Otilla mit dem Totenkopf auf den Turm, schubst das Skelett über die Brüstung des Balkons und sorgt anschließend mit einiger Akribie dafür, dass die Knochen so schnell nicht wieder zusammenfinden.

Keine Verwandlung des Totenkopfs in eine Dame in Weiß, keine großzügige Belohnung des heldenhaften Kinds: Klassen geht frei mit der Vorlage um - und erfindet stattdessen einen weiteren Deal zwischen Schlossherrn und Gast. Otilla kann bleiben. Und das möchte sie auch. Das möchten beide, stellen sie fest, während das Mädchen den Totenschädel auf einem Schlitten durch den Schnee zieht, in den Strahlen der Morgensonne, deren rötlicher Schimmer den zumeist in Grautönen gehaltenen, so reduzierten wie bezaubernden Bildern Klassens etwas Heimeliges gibt. Ende.

Was wäre Schlimmes passiert, hätte das Skelett den Kopf in die Hände bekommen? Hätte sich vielleicht nicht nur alles wieder gefügt? Wäre das Gerippe womöglich wieder komplett gewesen? So selbständig und unabhängig, dass es mit Otilla schließlich eine Freundschaft auf Augenhöhe pflegen könnte? Oder dass es sich gegen das Mädchen hätte wenden können? Wie alle guten Märchen bleibt "Der Totenkopf" in der Fassung von Jon Klassen die Antwort schuldig. Bei seinen Lesern bleibt die Ahnung, dass es gut ist, wie es ist. FRIDTJOF KÜCHEMANN

Jon Klassen: "Der Totenkopf".

Aus dem Englischen von Thomas Bodmer. NordSüd, Zürich 2023. 112 S., geb., 20,- Euro. Ab 4 J.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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ab 4 112 Seiten NordSüd Verlag @nordsuedverlag Jon Klassen @jonklassen Thomas Bodmer Sage Worum geht es? Im Buch geht es um Otilla, die von zu weglief und tief im Wald ein großes und altes Haus sah. In dem Haus lebte ein Totenkopf, der Otilla für die Nacht aufnahm. Sie trug ihn und der Totenkopf zeigte ihr das Haus. Der Totenkopf warnte Otilla, dass jede Nacht ein Gerippe kommen und nach dem Totenkopf suchen würde. Als das Gerippe in der Nacht ins Schlafzimmer kam, hielt Otilla den Totenkopf fest und rannte aus dem Zimmer. Wie wird die Nacht weiter verlaufen? Mein Eindruck: Eine extrem interessante Sage, die ich so vorher noch nicht kannte und die schon in ihrer Art extrem abgefahren ist. Ich finde sie auch durch ihre Illustration sehr düster und geheimnisvoll. Dennoch ist es schön zu sehen wie ein Mädchen einen Totenkopf hilft und in allen Lebensbereichen unterstützt, obwohl dieser durchaus verängstigend und einschüchternd wirken könnte. Doch es ist dem Mädchen egal, was möglicherweise auch an ihrer Not liegen könnte, denn sie ist weggelaufen und möchte sich verstecken. Hier spielt Dankbarkeit eine sehr wichtige Rolle, die auch in unserem Leben ein wichtige Rolle spielen sollte. Man sollte sich zudem nicht von den 112 Seiten abschrecken lassen, denn es gibt relativ wenig Text, dafür viele schaurige Illustrationen.Letztendlich muss ich aber sagen, dass aufgrund der Geschichte und der düsteren Illustrationen, diese Geschichte nicht ab vier Jahren geeignet ist. Ängste und Alpträume sind hier durchaus vorprogrammiert. Ich würde die Geschichte persönlich erst ab sechs oder sieben Jahren anbieten. Aber da ist jedes Kind natürlich anders. Bewertung: Viel Freude beim Lesen, Vorlesen und Träumen.