Ein zauberhaftes Bilderbuch, dass zeigt, wie wertvoll Anderssein und Individualität für die Gemeinschaft ist
Auf euch wartet eine unglaublich liebevolle, leichte und trotzdem intensive Geschichte, die mit so einer schönen Selbstverständlichkeit über die Vielfalt von Leben erzähltAlle Pinguine sehen auf den ersten Blick gleich aus,und dennoch ist jeder andersÜber Individualität, die das Leben so schön bunt macht- Jeder darf so sein und so fühlen wie er / sie fühlt --Anderssein ist eine Bereicherung für alle-für Kinder ab 3 JahrenHabt ihr Lust auf eine Reise zu den Pinguinen?Habt ihr Lust Timo den Spaßmacher der Gruppe kennenzulernen, oder Luca, der noch nicht so lange bei ihnen wohnt, der von woanders kommt und auch etwas anders aussieht als die anderen Pinguine in der Kolonie?Habt ihr Lust, Mila, Hanna und Emilie kennenzulernen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem beste Freundinnen sind, oder Ida, die noch nicht so genau weiß, wer oder was sie ist?Ja dann, seid ihr hier genau richtig, denn von genau ihnen erzählt uns Marcus Pfister in seiner kunterbunten, vielfältigen Geschichte, die unser Leben fortan bereichern wird.Unsere Gesellschaft ist kunterbunt. Jeder ist anders. Jeder kann etwas besonders gut, jeder fühlt etwas, jeder hat so seine Eigenheiten und letztendlich macht diese Individualität unser Leben so bunt.Und dennoch überlegen wir nur allzu oft,bin ich oky, so wie ich bin?Ich fühl mich nicht dazugehörig, ich fühle mich so anders als die anderen.Wieso kann der das und ich nicht?Fragen, die oft mit Selbstzweifeln einhergehen.Das jeder gut ist wie er* sie ist, das erleben die Kinder in dieser wundervollen GeschichteLange ist es um Marcus Pfister, den großartigen Geschichtenerzähler und Illustrator etwas ruhiger gewesen, doch mit diesem Bilderbuch hat er wieder alle Leserherzen, klein wie groß, im Sturm erobert, denn seine Geschichte über kunterbunte Vielfalt kommt nicht nur so gut bei ihnen an, weil sie wieder mit wundervollen Bildern und Protagonisten aufwartet, die man sofort ins Herz schließt, sondern vor allem, auch weil sich hier viele wiederfinden. Selbst Kinder, die sich vielleicht, falsch oder etwas anders fühlen, haben hier viele Anknüpfungspunkte.Durch seine leichte, neugierig machende Erzählweise fängt er seine Leser schon mit den ersten Sätzen.Er lädt jeden persönlich ein mit ihm in die Antarktis zu kommen, um die Bekanntschaft einiger Pinguine zu machen und zu erleben, wie sie dort zusammenleben."Komm mit, ich stelle dir ein paar von ihnen vor!"Wer so lieb eingeladen wird sagt natürlich nicht nein. Dass man persönlich eingeladen wird, schafft eine besondere Nähe, die besondere Aufmerksamkeit und Neugier fördert.Zunächst sehen wir aus der Ferne auf eine große Gruppe Pinguine, doch schon auf der nächsten Seite rücken wir näher an eine kleinere Gruppe heran. Wir blicken auf sie und entdecken einen, der etwas anders aussieht wie die anderen. Es ist Luca. Luca ist noch nicht lange in der Kolonie. Das er woanders her kommt erkennt jeder sofort, denn er hat einen goldigen Haarschopf und einen roten, statt gelbe Schnabel. Aber das stört hier niemanden. Luca ist ein fröhlicher Kerl, der gut in die Gruppe passt. Wir erfahren nicht, wieso es ihn hierhin verschlagen hat, aber wir erfahren etwas anderes von ihm.Was das ist, verrate ich noch nicht.Wir blättern um und schauen weiter. Dieses Mal lernen wir Mila, Hanna und Emilie kennen, die besten Freundinnen sind, obwohl sie ganz unterschiedlich sind.Wir blättern weiter und lernen Ida kennen. Sie steht abseits. sie wirkt nachdenklich. Ida weiß, sie ist ein Pinguin, aber sie fühl es nicht, weiß noch nicht wer sie wirklich ist, aber Marcus Pfister, der als Erzähler fungiert, ist sich sicher, sie wird es herausfinden.Timo ist ein Spaßmacher, doch in dem nach außen hin lustigem Kerl steckt etwas ganz anderes. Er weiß nicht, wieso er so fühlt, wie erfühlt, er wartet darauf...... .Ein anderer Pinguin sieht etwas anders aus als die anderen. Seine Flügel sind nur Stummelflügel, aber das fällt eigentlich niemandem mehr auf. Er ist immer für alle da, das macht ihn aus und nur das ist wichtig.Ein Pinguin-Mädchen fühlt sich zu Mädchen hingezogen, ein Pinguin, ist sehr still, spricht nicht viel, kann aber supertoll malen, ein Pinguin ist ein guter Beobachtet, einer ist sehr klug, mag aber nicht das es auffällt und so erleben wir, dass jeder irgendwie anders ist, auch wenn sie äußerlich meist nahezu gleich aussehen. Und wir erfahren, dass es furchtbar schwer ist zu erkennen, ob man vor einem ein Pinguin Junge oder Mädchen steht. Was bei Menschen meist leicht fällt ist bei den Pinguinen anders und so kommt Marcus Pfister zu der Frage, ob es überhaupt eine Rolle spielt, dass man es weiß.Ist es nicht völlig egal ob Junge oder Mädchen?Marcus Pfister stellt uns viele Pinguine vor. Unter anderen einige, von denen wir, die allzu gerne Schubladen öffnen, sagen würden, sie sind besonders. Sie haben ein Handicap, sie sind anders. Aber das hören wir hier nicht, und genau, dass macht die Geschichte so schön. Es gibt keine Schubladen, es gibt kein Anderssein, das heraussticht, denn jeder ist hier einfach Ich. Jeder ist etwas anders, jeder ist eine eigene Persönlichkeit.Besonders schön ist es, dass sich hier auch Kinder wiederfinden, die wir mit anders bezeichnen würde. Dass die Pinguine, die ihnen ähnlich sind, hier nicht als anders bezeichnet werden, sondern einfach als ein Pinguin, der so ist wie er ist, das tut unglaublich gut.So hat sich bei mir ein Kind sehr gefreut, dass es einen kleinen Pinguin gibt, bei dem jeder Klang, jeder Duft eine Farbe im Kopf macht, weil das Kind genauso auch fühlt. Jede Zahl, jeder Buchstabe, jeder Duft, jeder Klang, jede besondere Haptik und auch die Intensität von Schmerz hat bei dem Kind eine eigene Farbe.Zu sehen, dass es andere gibt, die genauso fühlen ist für Kinder mit einem besonderen Aha- Erlebnis verbunden, was ihnen einfach guttut, zumal es hier als ein Beispiel von Individualität, in einer Gruppe, wo jeder einfach Ich ist, erlebt wird. Selbst die noch Suchenden dürfen einfach Suchende sein, und ihnen wird über die Geschichte Mut gemacht. Irgendwann wird er/ sie wissen er oder was er*sie ist.Ich staune immer wieder, wie einfach es doch sein kann Kindern Selbstwertgefühl zu vermitteln. Doch einem selbst fallen solche Beispiele und Geschichten einfach nicht ein. Wie gut, dass es so geniale Geschichtenerzähler wie Marcus Pfister gibt, die das besondere Feingefühl für Sprache und das Geschichtenerzählen haben, um genau solche Botschaften zu vermitteln.Aber nicht nur Kinder, die anders sind, fühlen sich gestärkt. Auch alle anderen Kinder lernen verstehen, dass jeder, aber auch wirklich jeder anders ist als der andere. Das man Freunde sein kann, auch wenn man ganz unterschiedlich ist. Dass das Leben kunterbunt ist, und genau, dass das Leben so reich macht. Hier ist jeder einfach ein Pinguin. Nach außen sehen sie nahezu gleich aus, aber sie sind es nicht. Durch die wundervolle Verbindung von Bild und Text wird genau das wunderbar erlebbar.Die Bilder sind scheinbar unspektakulär. Aber eben nur scheinbar. In Wirklichkeit haben sie eine unglaublich tiefe Wirkung. Viele sanfte Blautöne lassen die schwarz- weißen Pinguine mit ihrem meist gelben Schnäbeln wunderbar herausstechen. Als dann plötzlich zarte bunte Farben ins Spiel kommen lenkt genau das den Fokus und die Wahrnehmung auf das Geschehen. Marcus Pfister schafft auch mit seinen Bildern und insbesondere durch Fokussierungen eine wunderbare Nähe zum Leser.Bild und Erzählung spielen kongenial zusammen. Jede Doppelseite ist ein Erlebnis für sich, dass neugierig auf das macht, was wohl noch kommen wird.Ihr seht, auf euch wartet ein absolut rundum gelungenes, wundervolles Bilderbuch mit wichtigen Eindrücken und Botschaften. Und auch wenn die Protagonisten hier Pinguine sind, verstehen die Kinder sehr genau, dass alles auf das Menschenleben übertragbar ist. Mehr noch, die Pinguine werden zu Gleichgesinnten.So erleben die Kinder, eine Art Spiegelbild der eigenen Gesellschaft, in der es kein Anderssein als Makel oder Ausgrenzungsgrund gibt, sondern als etwas Individuelles und Bereicherndes. Ist es nicht toll, dass der eine das gut kann und der andere das?Dass einer gut zuhören kann, und der andere andere zum Lachen bringt. Dass einer..., und der andere.... .Je mehr wir Kindern Geschichten vorlesen, in denen das Anderssein nicht fokussiert, als etwas Besonderes betrachtet wird, sondern im Kontext, dass jeder anders ist und genau das unser Leben bereichert, je selbstverständlicher werden sie mit ihren Mitmenschen, egal wie sie sind umgehen.Anderssein macht unser Leben kunterbunt und reich.