Elanor Felicitas Lightwell ist jung, naiv, freundlich, stur, mutig und liebt "Vampire Diaries" und das Fechten über alles. Die Beziehung zu ihrer Familie und insbesondere ihrer Mutter ist eher schwierig, während sie mit ihrer Tante und Cousine ein gutes Verhältnis hat. Ansonsten zeichnet es sie aus, dass sie sich überhaupt nicht entscheiden kann, wie sie ihre romantischen Beziehungen gestalten will und sehr oft aufgrund ihres Gefühlschaos verwirrt und traurig ist. Ferner scheint sie unfähig, in Nähe einer männlichen Love Interest zu gehen, ohne zu stolpern. Zudem ist sie sehr verträumt und muss regelmäßig in die Realität zurückgeholt werden.Elijah Havswood ist fürsorglich, stur, gut aussehend und selbstbewusst. Er hat eine bessere Beziehung zu seiner Familie als Elanor und seine kleine Schwester bedeutet ihm sehr viel. Ansonsten verhält er sich ähnlich widersprüchlich wie Elanor im Hinblick auf sein romantisches Interesse an ihr und wirkt zum Teil problematisch (erwartet nach der Trennung von Elanor und dem anschließenden Kontaktabbruch z. B. das sie ihm immer noch zu 100% vertraut).Kylian Collins ist mysteriös, gut aussehend, selbstbewusst, fürsorglich und ein guter Kämpfer. Er weiß, was er will und kommuniziert das auch von Anfang an. Kylian arbeitet als Kampfsport Trainer an der Academy und ist der beste Freund von Elanors Bruder.Die Handlung war dünn. Sehr dünn, aber wenigstens origineller als "Ravenhall Academy" Teil 1. Hauptsächlich ging es um das Beziehungsdrama von Elanor und Elijah und dann gab es ab irgend einen Punkt noch eine Entführung und Ermordung bei den Feen. Diese musste natürlich aufgeklärt werden und ausgerechnet Elanor hat hierzu Visionen empfangen. Das hätte spannend werden können, wenn nicht von Anfang an so ziemlich alles offensichtlich gewesen wäre. Außerdem ging mir diese Dreiecksbeziehung, die nie wirklich eine war, da Kylian nicht mal ansatzweise eine Chance hatte, auf die Nerven. Es war ein ständiges Hin und Her zwischen den beiden und am Ende war die Lösung zur Rettung der verbotenen Beziehung zwischen Elanor und Elijah soooo einfach. Außerdem habe ich nie so richtig verstanden, wie Elijah einerseits extrem abweisend gegenüber Elanor ist und nicht mal versucht, eine Lösung am Anfang zu finden, nur um dann eifersüchtig und besitzergreifend zu werden, sobald ein anderer Typ kommt. Er hat sich komplett widersprüchlich verhalten und war zum Teil echt gemein. Wie soll man ihn da mögen?? Bei Kylian und Elanor wiederum hat mich gestört, dass die beiden zum einen nie eine reale Chance hatten und zum anderen hat seine Existenz am Ende niemanden mehr interessiert? Ich weiß, dass er aufgrund seines Verhaltens sicherlich keinen Orden verdient, aber dieses Ende für ihn fand ich etwas lieblos. Er war halt eher ein moralisch grauer (morally grey) Charakter, aber doch nicht böse?? Außerdem finde ich Beziehung zwischen Lehrpersonal und Schülern, egal ob erwachsen oder minderjährig, sehr fragwürdig (Elanor ist erwachsen). An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass mir die Handlung sehr oft viel zu cringe war und ich das Buch regelmäßig weglegen musste. Insgesamt hat mich dieses Buch sehr an die "Ravenhall Academy" erinnert. Es gibt eine eher seichte Handlung und ganz viel Drama. Dazu wird irgendwer verletzt oder ermordet und die Hauptcharakterin hat eine verbotene Liebesbeziehung. Der Bösewicht wird in einem sehr unspektakulären Endkampf besiegt und im Allgemeinen habe ich das Gefühl, dass die Autorin die Bücher nur aufgrund des Settings schreibt und die eigentliche Handlung sehr vernachlässigt. Ich meine Feen lernen erst im dritten Jahr (Abschlussjahr), wie man Strähnchen in Haare färbt? In welcher Welt ist das ein vernünftiges Lehrkonzept und warum werden Ratssitze eigentlich vererbt? Das klingt etwas unfair allen anderen Feen gegenüber.Die Welt an sich mit den verschiedenen Fähigkeiten der Feen und Irland als Setting ist interessant, aber einfach nicht gut genug ausgearbeitet und eher oberflächlich gestaltet. Der Schreibstil ist flüssig und in meinen Augen besser als bei Ravenhall. Trotzdem ist er mir zu einfach und klingt etwas unbeholfen.Das Cover und der Farbschnitt sind wunderschön ¿¿.Anmerkung: Ich werde keine weiteren Bücher von Julia Kuhn lesen und kann ihre bisherigen maximal 12 - 14-Jährigen empfehlen. Ich weiß, dass auch diese Rezension wieder eher hart ist, aber ich versuche immer fair zu sein und die Bücher sind einfach nicht gut (ich könnte bei näherer Überlegung wahrscheinlich noch viele andere Sachen aufzählen, die mich stören und das ist kein Zeichen von Qualität).