Alles auf Anfang so lautet der Plan, den die 35-jährige Rose für sich gefasst hat. Ausgebrannt nach einer toxischen Beziehung schmeißt sie auch ihren ungeliebten Job hin und flüchtet in die verschlafene Idylle eines Heidedorfes, um dort wieder zu sich zu finden. Mehr durch Zufall findet sie dabei ein kleines, abgelegenes Fachwerkhaus, das sie von einer netten, aber recht schrulligen alten Dame anmieten kann.
Alles auf Anfang das bedeutet für Rose auch, ihren Lebensunterhalt als Mediendesignerin und Illustratorin zukünftig selbst zu bestreiten. Auf der Suche nach Inspiration beginnt sie sich deshalb mit ihrer neuen Heimat zu beschäftigen. Die stille Schönheit der Lüneburger Heide mit ihren weiten Flächen, der Nebel über dem Pietzmoor und die alten Bauernhäuser, die sich seit Jahrhunderten unter knorrigen Eichen und Buchen ducken all das bringt Rose auf eine Idee: Sie beschließt, als Auftakt ihrer Selbstständigkeit eine Sammlung alter Mythen und Sagen zusammenzustellen und sie mit ihren Zeichnungen zu illustrieren. Unterstützung bekommt sie dabei von dem sympathischen Reetdachdecker Bent Sage, der sie aus einer kleinen Patsche rettet und ihr im Anschluss weitere Hilfe anbietet. Rose nimmt sein Angebot gern an nicht zuletzt auch, weil sie von Anfang an ein besonderes Band zu ihm spürte.
Als Rose allerdings ihre Nachbarn im Dorf auf alte Geschichten aus der Region anspricht, stößt sie auf eine Mauer verbitterten Schweigens. Rose kann sich darauf keinen Reim machen, genauso wenig wie auf den Gesinnungswandel ihres Exfreundes René, der plötzlich wieder ihre Nähe sucht und sie unbedingt zurückhaben will.
Und auch die kleine Kate im Wald, in der sie sich zu Beginn so wohl gefühlt hat, wird ihr mit der Zeit unheimlich nachdem sie auf dem Dachboden einige alte Schulhefte gefunden hat, beginnt Rose seltsame Geräusche zu hören: Schritte, Schreie und ein stetiges Tropfen, für das sich keine Ursache finden lässt und niemand außer ihr zu hören scheint.
Verunsichert weiß Rose nicht mehr, was Realität und was Einbildung ist. Als sich kurz darauf Bent von ihr abwendet, bricht für sie eine Welt zusammen. Gleichzeitig muss sie feststellen, dass auch ihr Exfreund sein eigenes, perfides Spiel mit ihr treibt.
Tief enttäuscht beschließt Rose, sich nur noch auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Auf der Suche nach weiteren Sagen und Mythen beginnt sie deshalb, die altdeutsche Sütterlinschrift in den Schulheften zu entziffern und stellt verblüfft fest, dass sie die Tagebücher der Frau in den Händen hält, die vor achtzig Jahren das ganze Dorf in bitteren Hass und Gewalt stürzte.
Um ihre eigenen Probleme zu verdrängen, lässt sich Rose immer mehr von den Tagebüchern gefangen nehmen bis die Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit tatsächlich zu verschwimmen scheinen ...