Die drei Freundinnen Erica, Anna und Claudia sind seit vielen Jahren befreundet. Die Frauen führen ganz unterschiedliche Lebensstile. Erica findet Erfüllung in ihrem Beruf und nicht etwa in einer Beziehung mit einem Mann. Ihr Bedürfnis nach Unabhängigkeit bestimmt ihr Leben. Ganz anders Anna - verheiratet, zwei Kinder, die bald das elterliche Heim verlassen, womit Anna überhaupt nicht zurechtkommt. Und Claudia, sie hat gerade sowohl ihren langjährigen Freund als auch ihren Job als Köchin verloren und versucht ihr Leben neu zu sortieren.
Jedes Jahr fahren die drei Frauen anlässlich ihres Leseclubtreffens für eine Woche in ein schickes Hotel. Dieses Mal hat Erica eine besonders hübsche Unterkunft ausgesucht - nämlich das Maple Sugar Inn.
"Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus. Über diesem Ort lag ein Zauber, wie sie ihn noch nirgendwo sonst erlebt hatte. Sie kam sich vor, als hätte sie eine Weihnachtskarte betreten." (S. 151)
Das Hotel wird von der alleinerziehenden Hattie geführt, deren Ehemann Brent vor ein paar Jahren plötzlich verstorben ist. Sie versucht ihr Bestes, den Traum ihres Mannes fortzuführen, aber das Personal macht es ihr nicht leicht. Hattie ist überfordert und verunsichert, würde sie doch am liebsten ihre eigenen Ideen umsetzen. Aus Angst, damit dem Andenken ihres Mannes nicht gerecht zu werden, hält sie an seinen Visionen fest. Als alles aus dem Ruder zu laufen droht, sind Erica, Anna und Claudia genau zur richtigen Zeit vor Ort.
Die Beschreibungen des Winterhotels mochte ich sehr. Tatsächlich gibt es ein Sugar Maple Inn in Vermont. Und ich finde, es schaut verdächtig nach diesem Winterhotel aus. :-)
Hattie und ihre kleine Tochter Delphine habe ich besonders ins Herz geschlossen. Insgesamt wirken die Protagonistinnen mit ihren Sorgen und Problemen realistisch, wie aus dem Leben gegriffen.
An einigen Stellen war mir die Geschichte zu gefühlsduselig, zudem hätte sie auch ein paar Seiten kürzer ausfallen können. Zum Schluss wird ziemlich schnell klar, wie die Geschichte für die Frauen endet, aber dies schmälert keineswegs das Lesevergnügen.
Ein Feel-Good-Roman über Familie und Freundschaft, Verlust und Neuanfänge, den man am besten vor dem Kamin mit einer heißen Tasse Kakao genießt.