Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
Nur heute: Ihr 15% Rabatt10 auf viele Sortimente mit dem Code 100TAGE
Nur heute: Ihr 15% Rabatt10 auf Spielwaren, Kalender, English Books & mehr mit dem Code 100TAGE
Jetzt einlösen
mehr erfahren
product
product
product
product
product
cover

Davenport 160 x 90

Roman | 'Ein großer Krimi, aber vor allem große Literatur.' Focus | Deutscher Krimipreis 2022

(6 Bewertungen)15
150 Lesepunkte
Buch (kartoniert)
15,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Di, 17.09. - Do, 19.09.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen

Luna Moon, die mit extremer Kunst zwischen Porno, Avantgarde und Jetset Furore macht, wird in der Frankfurter Wohnung ihrer Halbschwester Sonja Slanski ermordet aufgefunden. Für Slanski steht fest, dass sie selbst das eigentliche Ziel war, denn mit ihrer Inkassofirma hat sie schon so manche halbseidene Karriere beendet ...

Außerdem geht Slanski dem Auftrag einer undurchsichtigen Society-Lady nach: Sie soll eine hochkriminelle Anwaltskanzlei ruinieren, egal, mit welchen Mitteln, da diese ihre Klientin um ein Patent betrogen haben soll. Slanski erledigt diesen Job ziemlich gründlich, wohl wissend, dass ihre Klientin die Ehefrau ihres Gelegenheitslovers ist ...

Sibylle Ruges unkonventionelles und glänzend geschriebenes Debüt ist messerscharfer Hard-Boiled-Thriller, intelligente Sozialkritik und vor allem beste Unterhaltung.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
16. Mai 2022
Sprache
deutsch
Auflage
Originalausgabe
Seitenanzahl
261
Autor/Autorin
Sybille Ruge
Herausgegeben von
Thomas Wörtche
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
326 g
Größe (L/B/H)
208/127/23 mm
Sonstiges
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
ISBN
9783518472439

Portrait

Sybille Ruge

Sybille Ruge, geboren in der DDR, absolvierte die Schauspielschule »Hans Otto«, Leipzig, mit Diplom und die Meisterklasse für Schauspiel, Palast der Republik, Ost-Berlin, arbeitete dann als Kostümbildnerin für Bühne und TV und ab 1997 bis heute als Entwicklerin in der Textilindustrie. 2022 erschien ihr Debütroman

Davenport 160x90

bei Suhrkamp. Lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und Zürich.

Thomas Wörtche, geboren 1954. Kritiker, Publizist, Literaturwissenschaftler. Beschäftigt sich für Print, Online und Radio mit Büchern, Bildern und Musik, schwerpunktmäßig mit internationaler crime fiction in allen medialen Formen, und mit Literatur aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Australien/Ozeanien. Herausgeber der »global crime«-Reihe metro in Kooperation mit dem Unionsverlag (1999 2007), der Reihe »Penser Pulp« bei Diaphanes (2013-2014). Gründete 2013 zusammen mit Zoë Beck und Jan Karsten den (E-Book-)Verlag CulturBooks und gibt ein eigenes Krimi-Programm für Suhrkamp heraus. Co-Herausgeber des Online-Feuilletons CULTurMAG.


Pressestimmen

»Dieser Roman ist eine Ansage.« Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Sie setzt ihre Worte mit Härte und Präzision, ohne bremsenden Zierrat, vor allem aber mit einer Lakonie, die beißt und brennt. ... Von der Debütantin Sybille Ruge will man und wird man noch mehr lesen.« Claus-Jürgen Göpfert, Frankfurter Rundschau

»Ruge wirft alle Bälle des Genres hoch, fängt sie alle, schreibt einen süchtig.« Elmar Krekeler, DIE WELT

»Eines der überraschendsten Debüts deutscher Krimiproduktion der letzten Jahre Dieser Roman ist eine Ansage.« Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Ein großer Krimi, aber vor allem große Literatur.« FOCUS

»Ein überraschendes Krimidebüt mit Knock-out-Qualitäten.« Kolja Mensing, Deutschlandfunk Kultur

»Wer es gern konventionell mag, der könnte mit diesem wilden Mix aus originellen Figuren, bösen Lebensweisheiten und einem scharfen, aber auch humorvollen Blick für die Realität überfordert sein. Wer sich darauf einlässt, wird belohnt Krimi oder Nichtkrimi!« Die Presse, Wien

»Düster, dreckig, ausdrucksstark.« 3sat Kulturzeit

»Ein überragendes Meisterwerk, das neue Maßstäbe setzt.« Tobias Gohlis, Krimibestenliste

»Atemberaubend herausragend ebenso geistreich wie listig.« Hanspeter Eggenberger, Tages-Anzeiger

»In ihrem spektakulären Debütroman macht Sybille Ruge dem Zeitalter des Neoliberalismus den Garaus mit den schärfsten Mitteln der Sprache und mit maximaler Fluidität. Beste Unterhaltung.« WDR 1

»Subtile Meisterschaft. Man mag gar nicht glauben, dass es sich um einen Debütroman handelt.« Joachim Feldmann, culturmag.de

»Sibylle Ruge bedient und variiert die Muster der Detektivgeschichte ... exzellente Unterhaltung.« Ulrich Noller, WDR 5

» DAVENPORT 160X90 [ist] ein überragendes Meisterwerk, das neue Maßstäbe setzt. ... [Es ist] sowohl der schärfste als auch der traurigste Krimi, den ich in diesem Jahr bisher gelesen habe.« Tobias Gohlis, Recoil

»Schon mit diesem Debüt eine der besten deutschen Stimmen seit Ulf Miehe und Marlene Dietrich Ihr Buch ist ein höchst vergnüglicher, extrem unterhaltsamer und bewundernswert intelligenter Ritt auf der Rasierklinge.« Alf Mayer, Strandgut - Das Kulturmagazin

»Atemberaubendes Krimidebüt mit knallharter Heldin.« Für Sie

»Das Buch ist eine Sensation! Tough, stilsicher, spannend.« Andreas Ammer, Bayerischer Rundfunk

Besprechung vom 01.08.2022

Der letzte Schliff
Sybille Ruges Debüt "Davenport 160 x 90"

Aktuell gibt es den Tisch "Davenport" bei OBI nur in der Größe 160 mal 100 Zentimeter, aber immerhin - es gibt ihn. Und er ist Titelgeber für eines der überraschendsten Debüts deutscher Krimiproduktion der letzten Jahre. Aber an Sybille Ruges Roman ist nicht nur der Titel ungewöhnlich, sondern die überbordende Formulierungslust, das verschwenderische Sprachfeuerwerk. In der DDR geboren, lebt die frühere Schauspielerin heute in der Schweiz. Ihrer Arbeit als Textildesignerin geht sie in "The City of the Euro" nach. Und wo würde der Beruf ihrer Protagonistin besser hinpassen als nach Frankfurt am Main?

Die Icherzählerin Sonja Slanski, fünfunddreißig Jahre alt, mercedessternförmige Narbe unter dem rechten Auge, ist als Privatermittlerin eine Einzelgängerin. Sie hat einen russischen Oligarchen als Ziehvater, was gelegentlich hilfreich ist, denn ihr Büro für "Forderungsmanagement" operiert als Inkassofirma für gravierende Fälle regelmäßig jenseits der Legalität. Motto: "Konsequenz schafft Klarheit". Das Diplom an der Wand ist gefälscht. Die Rossi 971 Blue Steel 4 Inch Barrel ist echt.

Slanski lebt allein, sie boxt, trinkt Schweizer Wodka, kennt das Drogenmilieu und hat eine Affäre mit einem Anwalt, der nur als "A." vorgestellt wird. Da geht es nur um Sex nach Feierabend, nichts, was sie emotional anrühren würde. Mit Emotionen hat sie es als Vollwaise ohnehin nicht, davor soll sie ein dicker Panzer schützen, den sie um ihre sensible Seele gelegt hat. Sie liebt es, schnell und mit wenig Aufwand viel zu verdienen, obwohl sie sich von den Turbokapitalisten, von denen sie in Frankfurt umgeben ist, abgestoßen fühlt: "Je größer die Schweinereien, desto mehr Charity."

Eines Tages taucht Catherine Steiner auf, die gehörnte Ehefrau von A. Sie beauftragt Slanski, mit allen Mitteln eine Anwaltskanzlei zu ruinieren, von der sie sich um viel Geld betrogen fühlt. Sinnt Steiner in Wirklichkeit auf Rache gegenüber der Geliebten ihres Mannes? Zur gleichen Zeit zieht eine junge Frau in Slanskis Loft, Luna Moon, enigmatische Künstlerin im Graubereich zwischen Escortservice und Porno. Bald darauf ist sie tot, ermordet, und Slanski fragt sich, ob der Überfall womöglich ihr gegolten habe.

Obendrein stellt sich heraus, dass Luna eine Halbschwester Sonjas war. Das Bundeskriminalamt ermittelt, bietet ihr einen illegalen Job an, aber mit dem Staat möchte sich Slanski lieber nicht ins Bett legen, nur mit dem Kommissar, mit dem sie sich Flirtgefechte liefert. Sie übersiedelt ins gegenüberliegende Motel One, 9480 Euro für 120 Tage. "Kein Discount. Kein Telefon, keine Minibar, kein Schrank. Deswegen sind die Preise so gut." Als sie auscheckt, ist auch die Geschichte zu Ende, ist sogar ein Mordverdächtiger präsentiert worden.

Aber um Ermittlungsarbeit geht es im zeitgenössischen Krimi längst nicht mehr und in diesem schon gar nicht. Ruge seziert die Mechanismen des Konsumismus, aber sie tut es so überdreht, dass man ihrer Suada nicht trauen muss - selbst wenn man sie gern liest. Auch der Kunstbetrieb mit seinen bizarren Mechanismen bekommt sein Fett ab, am Menschlichsten erscheinen noch Migranten und Kriminelle, die noch nicht das Aufstiegsgesetz unserer Gesellschaft verinnerlicht haben.

Sybille Ruge möchte den Beweis antreten, dass Hammett und Chandler jetzt einen weiblichen Nachfolger haben - born in the GDR. Ihre Sprache ist cool, zynisch, scharf: "Rechtsanwalt Hoffer trug den Wertheim-Village-Outlet-Anzug, Schultern zu breit, Ärmel zu lang. Unsägliche Farbe, die mich an Ausscheidungen eines kranken Hundes erinnerte. Am Arsch sprangen die Doppelfalten wie Luftklappen einer Boeing ab. 100 % Sale."

Die Autorin verwurstet Goethe-Gedichte ebenso, wie sie ein Bekenntnis zu Heiner Müller ablegt. Sie drückt auf die Tube, wo immer es geht, nur keine Pointe auslassen ("Die Schweiz ist am schönsten als Käse abgepackt im Supermarkt"). Das wirkt auf Dauer forciert, da das Tempo aber anhaltend hoch ist und Ruge die Geschichte in der klassischen Länge von zweihundertfünfzig Seiten durchpeitscht, geht das Konzept auf. Dieser Roman ist eine Ansage. HANNES HINTERMEIER

Sybille Ruge: "Davenport 160 x 90". Roman.

Suhrkamp Verlag,

Berlin 2022.

264 S., br.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

Bewertungen

Durchschnitt
6 Bewertungen
15
6 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
1
4 Sterne
1
3 Sterne
1
2 Sterne
3
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon alasca am 21.11.2023
Eiskalter Crime noir mit einer Prota, die vor lauter Klischeeverweigerung selbst zum Klischee wird. Krasse Sprache mit hohem Bonmot-Faktor.