Mit dem Blick eines alten Mannes schildert Pepi Feichtinger die Erlebnisse eines Auswandererkindes und den langen Weg zurück in die Heimat, die erst Heimat werden muss. Das Erinnern geschieht in Bruchstücken, einiges bleibt vergessen, vermeintlich Vergessenes tritt scharf zutage. Doch die Genugtuung, überlebt zu haben, blitzt aus allen Erinnerungen, auch aus den trostlosen.
Die sogenannte Option stellte die deutschsprachigen Südtiroler 1939 vor die Wahl, ins Deutsche Reich auszuwandern, oder in der Heimat zu bleiben und sich der geplanten Italianisierung durch das faschistische Regime auszusetzen.
Josef Feichtingers Vater entschied sich für die Auswanderung. "Waren die Feichtinger Nazis?", fragt sich der Autor und lässt die Frage offen. In der bruchstückhaften Erinnerung des damals Fünfjährigen tauchen andere Bilder auf: die neue Heimat in Oberösterreich, die Abwesenheit des Vaters, das Schmierestehen, während die Mutter Feindsender hörte. Nachdem der Vater als gefallen galt und der Krieg zu Ende war, machen sich Mutter und Sohn auf den Weg zurück: Es ist eine Flucht vor der Heimatlosigkeit, vorbei an den Ruinen des zerbombten Österreichs, getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Inhaltsverzeichnis
Die Umsiedlung
Auszug aus Laatsch
Im Hakenkreuzparadies
Unser Nest
Welt in Schwarz-Weiß.
Letzte Vaterbilder
Zugfahren
Den Alltag vergessen
Ängste
Hakenkreuzdämmerung
Auf der Flucht
Aufbruch ins Ungewisse
Linz
Salzburg
Wörgl
Innsbruck
Landeck
Im Vorhof zum Paradies
Etappenheimat Prutz
Das Katzengassl
Schwierigkeiten, Witwe zu werden
Das sechste Gebot
Provisorisches Leben
Heimat schmecken
Letzte Irrfahrt ans Ziel