Ein atmosphärisches, clever erzähltes Abenteuer voller Spannung und Rätsel.
Bereits das Cover des Romans Irida und die Stadt der Geheimnisse fällt durch seine gestalterische Qualität und den farbigen Schnitt sofort ins Auge. Diese ansprechende äußere Gestaltung weckt Interesse und spricht insbesondere junge Leser:innen unmittelbar an. Inhaltlich setzt die Handlung schnell ein und führt die Leser:innen in ein atmosphärisch dichtes, leicht unheimliches Abenteuer.Im Zentrum steht Irida, die gemeinsam mit ihrer Clique, den sogenannten ¿Furchtlosen¿, in eine Reihe mysteriöser Ereignisse hineingezogen wird: nächtliche Raubgrabungen im Maisfeld, ein rätselhafter Schlüssel und ein verschwundener junger Mann in den Schlossberghöhlen, denen ein spukhaftes Flair nachgesagt wird. Ein wiederkehrendes Kaninchen fungiert als auffälliges, symbolisch aufgeladenes Element, das die Spannung zusätzlich verstärkt.Positiv hervorzuheben ist die klare Einführung der Figuren zu Beginn. Dadurch lassen sich die verschiedenen Charaktere gut zuordnen, was gerade für junge Leser:innen eine hilfreiche Struktur schafft. Irida ist als Hauptfigur besonders gelungen, da sie nicht idealisiert wird: Sie macht Fehler, reflektiert diese und tritt in einen offenen Austausch mit ihrer Gruppe. Dies stärkt die Glaubwürdigkeit der Figurenkonstellation und vermittelt Werte wie Dialogbereitschaft, Konfliktlösung und Verantwortungsübernahme.Die Erzählstruktur kombiniert klassische Prosanarration mit zusätzlichen Elementen wie Tagebucheinträgen und märchenhaften Textpassagen. Diese Vielstimmigkeit kann zunächst irritieren, erweitert aber die Perspektivenvielfalt und fördert ein differenziertes Verständnis des Geschehens. Die Spannung steigert sich insbesondere im letzten Drittel deutlich und führt zu einem Finale, das wesentliche Fragen offenlässt ¿ ein klarer Hinweis auf die geplante Fortsetzung der Reihe.Insgesamt bietet Irida und die Stadt der Geheimnisse ein vielseitiges Leseerlebnis, das Spannung, Fantasy-Elemente und leichtes Gruselambiente mit zentralen Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt und Identitätsfindung verbindet. Der Roman eignet sich gut für den Einsatz im pädagogischen Kontext, da er sowohl literarische als auch soziale Lernprozesse anregen kann. Eine vielversprechende Reihe, deren Fortsetzung mit Interesse erwartet wird.