Lesenswerter Klassiker über einen Angestellten, der die Arbeit einstellt
<span ;="" style="font-size:12px">Ein Anwalt leitet eine Kanzlei unweit der Wall Street im geschäftigen New York des 19. Jahrhunderts. Angestellt bei ihm sind die Kopisten Turkey, der zu nachlässiger Arbeit am Nachmittag neigt, Nippers, dem wiederum Wutausbrüche am Vormittag befallen, sowie der Laufbursche Ginger Nuts, der für die leibliche Verpflegung zuständig ist. Als die Arbeitsbelastung sich erhöht, möchte der Anwalt ein weiteren Kopisten zur Entlastung einstellen- Auftritt Bartleby mit seiner unscheinbaren, ordentlichen und fleißigen Art. Er verrichtet seine Arbeit gewissentlich, sauber, ist immer an Ort und Stelle (buchstäblich) und beschwert sich nie. Der perfekte Angestellte, so meint der Anwalt, bis eines Tages Bartleby eine für ihn zugeteilte Aufgabe mit den Worten ,,Ich möchte lieber nicht" ablehnt. Eine kurze Ermüdungserscheinung so denkt der Chef, die sich bestimmt schnell wieder legt, doch auch die nächsten ihm anvertrauten Aufgaben verweigert er, bis er schließlich ganz die Arbeit einstellt, die Kanzlei aber nicht verlassen möchte. Der Anwalt ist ratlos, sucht Gründe für sein Verhalten, Entschuldigungen, bricht in Wut aus, lässt Nachsicht walten. Bartlebys Verhalten bleibt ihm aber ein Rätsel.¿<span ;="" style="font-size:12px">Ein Klassiker, der auch schon länger auf meiner Liste stand.<span ;="" style="font-size:12px">Zugegeben, eine recht rätselhafte Geschichte. Erzählt aus der Sicht des Anwalts tauchte man ein ins damalige New York, einer geschäftigen, brummenden Metropole, die so vielen Menschen Arbeit und Zukunftschancen versprach.<span ;="" style="font-size:12px">Und so auch arbeiteten die Kopisten in der Kanzlei fleißig ihre Aufgaben ab, auch wenn sie als eintönig, langweilig und sich wiederholend beschrieben wurden. Sie mussten eben erledigt werden. Und zunächst fügte sich Bartleby auch perfekt ein, wie ein kleines Zahnrädchen, das die Uhr mit am Laufen hielt. Umso größer war aber der Schock und auch die Empörtheit seiner Kopistenkollegen, als er dann nach und nach seinen Dienst einstellte. Einzig der Anwalt versuchte ihn zu verstehen, seinen eventuellen Beweggründen nachzugehen. Er schwankte fast manisch zwischen Mitleid, Verständnis, Wut und Aufgabe. Er tat mir irgendwie fast leid, denn er wusste einfach nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Er wollte ihn auf die Straße setzen, es aber dann doch nicht soweit kommen lassen und vielleicht damit Bartlebys Schicksal herzlos besiegeln. Er wollte ihn gewähren lassen, konnte das aber auch nicht zulassen im Hinblick seiner fleißig arbeitenden Kollegen. Seine Ratlosigkeit und Unentschlossenheit ging sogar soweit, dass er mit der ganzen Kanzlei umzog um Bartleby loszuwerden, ihn kurz darauf aber auch anbot bei ihm selbst kostenfrei zu wohnen. Doch Bartleby lehnte ab und der Anwalt wurde ihn und sein Verantwortungsgefühl für ihn trotzdem nicht los. Bis zum Schluss grübelte man über Bartlebys Beweggründe und seinen Entschluss alles einzustellen. Er war und blieb ein Rätsel. Vielleicht war er der Leistungsgesellschaft überdrüssig, vielleicht war er depressiv, vielleicht hatte er autistische Züge- man weiß es nicht.<span ;="" style="font-size:12px">Die Geschichte ließ sich, auch wenn schon in die Jahre gekommen, gut und mühelos lesen.<span ;="" style="font-size:12px">Ein lesesenwerter, kurzer und nachdenklich stimmender Klassiker. (4/5)¿¿¿<!--/data/user/0/com.samsung.android.app.notes/files/clipdata/clipdata_bodytext_250924_193634_350.sdocx-->