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Angsttier

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170 Lesepunkte
eBook epub
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Das kleine Häuschen auf dem Land war ein echter Glücksfall, Friedel ist schwanger und Jakob hat endlich die nötige Ruhe, um an seinem zweiten Roman zu schreiben. Alles ist perfekt. Also fast. Natürlich muss erst noch renoviert und ein Wickeltisch gebaut werden und vielleicht ein Bett, denn gekaufte Betten würden gar nicht in diese Idylle passen. Dann kann es endlich so sein, wie Jakob es sich schon als Kind immer gewünscht hat.
Die Nachbarn sind zwar hilfsbereit, haben aber ihre eigenen Vorstellungen vom Leben auf dem Land. Dass Ramona, die übergewichtige Mutter von Denny, der wohl schon lange vor ihnen auf das Haus scharf war, Jakob so den Kopf verdreht, ist doch nicht normal.
Zum Glück gibt es noch die Wälder und die Natur. Nachdem Jakob eines Nachts von einem Tier angefallen und gebissen wird, tritt jedoch immer häufiger seine eigene Natur zutage. Die Arbeit an seinem Buch verwirft er, sie harmoniert ohnehin nicht mit seinen einnehmenden Tagträumen und harschen Eskapaden. Viel interessanter scheinen ihm jetzt die Sagen aus der Umgebung. Was hat es etwa mit der Geschichte von den behaarten Dorfbewohnern und dem sprechenden Pferdekopf auf sich? Waren hier vielleicht schon immer alle verrückt? !

Produktdetails

Erscheinungsdatum
17. Februar 2022
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
174
Dateigröße
3,61 MB
Autor/Autorin
Lola Randl
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783751800617

Portrait

Lola Randl


Lola Randl, 1980 in München geboren, arbeitet als Drehbuchautorin und Regisseurin für Kino und Fernsehen. Zuletzt entstanden die Fernsehserie

Landschwärmer

(2014) und der Kinofilm

Von Bienen und Blumen

(2019). Mit ihrem Roman

Der Große Garten

war sie für den Deutschen Buchpreis 2019 nominiert. Randl lebt in einem kleinen Ort in der brandenburgischen Uckermark.



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LovelyBooks-BewertungVon buchlesenliebe am 14.03.2022
Der Traum von einem ruhigen und idyllischen Landleben führt Friedel und Jakob in die brandenburgische Provinz. Durch den Einfluss von Friedels wohlhabenden Vater, erwerben sie ein marodes Haus - die Liebe auf den ersten Blick. Obwohl Jakob notariell als gleichberechtigter Hauseigentümer übergangen wird, scheint das Glück des jungen Paares perfekt: Jakob schluckt die tiefe Verletzung; erwartet das junge Paar doch ihr erstes Kind. Außerdem hofft Jakob, dass er endlich an seinem Roman weiterarbeiten kann.Als er jedoch von einem geheimnisvollen Tier gebissen wird, nimmt das Drama seinen Lauf. Jakob spürt zunehmendes Begehren gegenüber seiner eigentümlichen Nachbarin und er entfernt sich innerlich immer mehr von Friedel. Gleichzeitig verwandeln ihn ungeheilte Wunden, verdrängte Ängste und frühkindlich erlebte Traumata immer mehr zu einem "wilden", naturnahen Wesen - er wird wahrhaftig zum "Angsttier".Möglicherweise in Anlehnung an das Freudsche "Angsttier" erzählt die Filmemacherin und Schriftstellerin Lola Randl in ihrem dritten Roman u.a. vom Untergang einer Paarbeziehung, die von vornherein zum Scheitern verurteilt war und der individuellen Auflehnung gegenüber vermeintlich gesellschaftskonformen Normen und Werten. Es geht um zwischenmenschliche Konflikte zwischen Stadt-und Dorfmenschen sowie vor allem durch die Figur von Jakob um das Ausbrechen tief sitzender Verletzungen und Traumaerfahrungen, die stets verdrängt und nicht aufgearbeitet wurden - jedenfalls ist das meine Interpretation des Inhalts. Diesen zu definieren, fällt mir nämlich gar nicht so leicht, da der kurze Roman doch zahlreiche Interpretationsansätze und großen Gesprächsstoff bietet.In der Summe empfand ich die Darstellung der Neurosen- und Wahnentwicklung von Jakob, der schließlich zu einem isolierten Waldwesen wird, viel zu surreal, abstrus und in der literarischen Umsetzung psychologisch nicht fundiert genug. Sicherlich muss der Roman fiktiv gelesen und interpretiert werden, aber für meinen Geschmack war das einfach eine Spur zu viel des Guten. Und ich kann mir vorstellen, dass einige Menschen mit Traumaerfahrungen sich durch diesen Roman leicht vor den Kopf gestoßen fühlen.Aber das ist meine subjektive Sichtweise und es mag auch meiner Lesestimmung im Februar geschuldet sein, dass mich "Angsttier" nicht vollends überzeugen konnte. Daher empfehle ich gern den Blick in begeisterte Rezensionen!