Das Cover wirkte auf mich so stimmungs- und gleichzeitig geheimnisvoll, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.
Auf zwei Zeitebenen erzählt die Autorin die Geschichte eines abgelegenen alten Posthotels in den Schweizer Bergen. Der eine Erzählstrang spielt im 19. Jahrhundert, als eine mysteriöse Person namens Flo Fernsby das Hotel leitete. Flo setzte sich leidenschaftlich für das Hotel ein, hatte jedoch Geheimnisse, die niemand erfahren durfte...
In der Gegenwart geht es um die forsche Maike, die bereits als Kind mit ihren Eltern in die Gegend kam, um Ski zu fahren. Dieses Mal ist sie mit ihrem Freund Ravi hier.
Maike findet heraus, dass das alte Posthotel höchstwahrscheinlich ihrer Familie gehört und ihre Mutter die Erbin davon ist. Da Maike aus einer Hotelierfamilie stammt, erwacht sogleich ein neuer Traum in ihr: Sie möchte an der Stelle des Posthotels ein eigenes Hotel eröffnen...
Das Buch liest sich flüssig und unterhaltsam. Da die Erzählperspektiven je nach Kapitel zwischen Maike und Flo wechseln, ist es recht kurzweilig.
Besonders fasziniert hat mich die Atmosphäre in den Schweizer Bergen und die abgelegene Lage des Hotels. In dem kleinen Dorf leben in der Gegenwart nur 22 Menschen, eine eingeschworene Gemeinschaft, auf deren Wohlwollen Maike angewiesen ist. Das sorgt sogleich für Probleme: Maikes Freundin aus Kindertagen, Verena, ist recht undurchsichtig. Was führt sie im Schilde? Ist sie an Maikes Freund Ravi interessiert?
Zusammen mit dem Engländer Jonas, dessen Vorfahren in das Hotel eingebunden waren, und der extra anfliegt, durchforstet Maike ein altes Manuskript, um hinter Flo Fernbys Geheimnis zu kommen.
Das Ganze liest sich sehr spannend und atmosphärisch. Sehr gelungen ist auch der Wechsel zwischen der etwas altertümlichen Sprache des 19. Jahrhunderts und des modernen Vokabulars der Gegenwart.
Toll finde ich, dass es in dem Buch nicht nur um die alten Geheimnisse geht, sondern auch um Themen wie Klimaschutz und Feminismus.