Der aus Bernkastel-Kues stammende Sohn eines Moselschiffers und Kaufmanns, genannt Cusanus (1401- 1464), ist zu einer der markanten und geistig prägenden Gestalten auf der Schwelle vom Mittelalter zur Neu- zeit aufgestiegen: als Jurist, Theologe, Philosoph, Mathematiker und Diplomat. Von der Mystik Meister Eckharts und des nachhaltig wirksamen Dionysios Areopagita inspiriert, hat er ein philosophisches Werk geschaffen, in dem es um die zu erstrebende Einheit und Ganzwerdung durch Überwindung der Gegensätze (coincitentia oppositorum) geht. Er wurde Kardinal und Bischof von Brixen, dazu ein Diplomat von epochaler Bedeutung. Cusanus gehört zu den Ersten, die im 15. Jahrhundert über einen Ausgleich zwischen den Religionen nachgedacht haben und sich um ein Verständnis von Koran und Islam bemühten. Von daher gesehen kann die Auswahl der von Gerhard Wehr eingeführten und kommentierten Schriften Aktualität beanspruchen.
Inhaltsverzeichnis
I. Auf der Schwelle zweier Epochen
II. Stadien seines Lebens
III. Elemente seines Denkens
IV. Die Texte
Zur vorliegenden Ausgabe
1. Unser Wissen als Nichtwissen
2. Zum Erfassen göttlicher Wahrheiten - De docta ignorantia
3. Zwei Weisen der Schau Gottes - De visione Dei
4. Vom Gottsuchen - De quaerendo Deum
5. Religionsfriede - De pace fidei
6. Kritik des Korans - De cribratione Alchorani
7. Auf der Jagd nach der Weisheit - De venatione sapientiae
8. Briefwechsel mit den Mönchen im Kloster Tegernsee
9. Cusanus in seinen Predigten
10. Worte der Weisheit und des Glaubens
V. Stimmen und Zeugnisse zu Nikolaus von Kues
Literatur