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Das Böse

Die Psychologie der menschlichen Destruktivität

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190 Lesepunkte
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Der Code des Bösen
Es entlädt sich in spektakulären Verbrechen, abscheulichen Gräueltaten, Gewalt, Sadismus, Vergewaltigung, Schul-Amokläufen oder sogenannten "Familientragödien". Doch wie entsteht das Böse? Und: Existiert es in jedem von uns?
Der Gerichtspsychiater Reinhard Haller hat sich auf die Suche nach den Wurzeln des Bösen begeben. Tausende Stunden saß er im Gefängnis Schwerstverbrechern gegenüber, nur mit Notizblock und Stift bewaffnet: Sexualmörder und Serienkiller, Terroristen, Räuber und Kinderschänder, alte NS-Verbrecher und junge Amokläufer. Sie alle erzählten ihm vom Tathergang, von ihren Motiven und Gefühlszuständen, von der Beziehung zum Opfer, ihrer Lebensgeschichte und ihrer heutigen Sicht auf das Verbrechen. Anhand dieser konkreten Fallbeispiele bringt Haller die Anatomie des Bösen zum Vorschein:
- Dem Unbeschreiblichen ein Gesicht geben: Wie entsteht das Böse? Wie und warum wird es ausgelöst?
- Mit dem Bösen auf Du und Du: Begegnungen mit dem mehrfachen Prostituiertenmörder Jack Unterweger und dem Bombenleger Franz Fuchs
- Mad or bad? Eiskalt geplant oder grauenhafte Tat eines Kranken?
- Blick in die Abgründe der Seele: Fundierte Analysen des gefragten Justiz-Experten und forensischen Gutachters
Wie böse ist das Böse?
Gerade weil das Böse so bedrohlich und schwer zu beschreiben ist, übt es eine starke Faszination aus. Haller nimmt Einblick in die dunklen Bereiche der Täterpsychen, wie sie nur wenigen gewährt werden. Er setzt unterschiedliche Theorien über das Böse in Bezug zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Biologie, Theologie, Genforschung und Psychiatrie. Die Ursachen sind vielfältig: Milieu, Kindheitstrauma, soziale Tragödien, falsche Freunde, Alkohol, Drogen, vor allem aber Kränkungen. Doch wie werden aus bösen Gedanken böse Taten? Wie frei sind wir wirklich in unserer Entscheidung für das Gute oder das Böse?
Dieses Sachbuch leuchtet nicht nur die Abgründe des Bösen aus, sondern gibt neue Impulse für die gesellschaftliche Debatte über Verbrechen und Bestrafung. Aktualisierte und erweiterte Neuauflage.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
15. Oktober 2019
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
232
Dateigröße
0,72 MB
Autor/Autorin
Reinhard Haller
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783711052728

Portrait

Reinhard Haller

Reinhard Haller ist Psychiater und Psychotherapeut. Der Vorarlberger ist gefragter Experte und forensischer Gutachter. In dieser Rolle begegnete er einigen der bekanntesten Schwerverbrechern wie dem mehrfachen Prostituiertenmörder Jack Unterweger und dem Bombenleger Franz Fuchs. Der ehemalige langjährige Leiter der Klinik Maria Ebene liebt das Wandern und die Berge.

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LovelyBooks-BewertungVon wsch am 03.01.2020
Eines der aufschlussreichsten, zugleich auch aktuellsten Büchern zu der Frage, was ist "das Böse".Manche sagen zu einem flunkernden Kind oder einer keifenden dementen alten Dame, es/sie sei böse. Darum geht es Reinhard Haller nicht. Es geht zum einen auch um die Antwort, wie ist das Böse überhaupt zu definieren.Eigentlich unmöglich, weil die destruktive Phantasie vieler Menschen unvorstellbar grausam ist. Wozu der Autor aus seiner Praxis als forensischer Gutachter gar manches der Realität entnommenes Beispiel bringt. Dessen jeweilige Grausamkeit und Brutalität schwer bis gar nicht vorstellbar ist. Seien es Morde an Ehegatten, Morde, die Kinder an einem Elternteil begangen haben; seien es Massaker wie der Massenmord durch Schüsse aus einem Fenster des Hotels Mandalay Bay Resort & Casino in Las Vegas am 01.10.2017 mit 58 ermordeten und weiteren 869 verletzten Menschen. Der Autor erläutert auch Taten von Schul-Massakern, von Terroranschlägen, Sexualmorden etc. Soweit möglich, versucht er die Hintergründe , die Täterbiographie und die Tätermotive zu erläutern. Eben und logischerweise nur so weit möglich.Auch die Versuche, derart 'böse' Taten mit genetischen Eigenarten, die bei manchen Tätern nach der Tat gefunden wurden oder die Versuche, die 'bösen' Taten auf Krankheiten wie einem Hirntumor zu begründen, erläutert er. Und zeigt auf, weswegen diese Erklärungsversuche sich als Irrweg herausgestellt haben.Besonders bemerkens- und merkenswert ist das Kapitel mit dem Titel "Die böse Trias: Amok, Terror, Massaker". Zitat Seite 123: "Ähnlich wie Amokläufer sind Terroristen von ihrer psychosozialen Situation und ihrem Schicksal oft enttäuscht, haben eher gesellschaftspolitische als persönliche Kränkungen erlitten und sind auf unterschiedliche Weise frustriert worden. Meist fehlen ihnen Lebensziele und Lebenssinn. In den erhobenen psychologischen Profilen von Terrorattentätern zeigen sich chronische Identitätskrisen, gestörte Partnerbeziehungen, hohes Aggressionspotenzial sowie Neigung zu Egozentrizität und Allmachtsgefühlen, somit Faktoren, die in verschärfter Form auch bei Serienkillern zu finden sind. Es ist aber zu fürchten, dass viele Terrorakte von psychisch nicht gestörten Menschen völlig rational geplant werden, womit wir wieder bei der bösen Tat im Sinne dieses Buches sind."
LovelyBooks-BewertungVon Dr_M am 01.01.2020
Zum Denken braucht es abstrakte Begriffe. Wenn wir zum Beispiel sagen: "Im Wald stehen Bäume", dann haben wir in dieser einfachen Aussage zwei solcher Begriffe benutzt, nämlich Wald und Bäume. "Den Baum" gibt es in Wirklichkeit nicht. Es existieren nur konkrete Bäume, die man anfassen oder sehen kann. Allein aus diesem Grund existiert "das Böse" in der Realität nicht. Es ist nur in unserem Kopf. Aber auch dort kann man es noch nicht einmal definieren. Vielmehr versucht dieser abstrakte Begriff lediglich eine gewisse Ordnung und Systematik im Erfassen böser Taten herzustellen, denen wir meistens mit einer gewissen Ohnmacht und ohne wirkliches Verständnis begegnen.Und genau so funktioniert dieses Buch. Es beschreibt nach vier mehr oder weniger abstrakt gefassten Abschnitten immer einen Begriff mit dem Adjektiv böse, also beispielsweise böse Lust oder böses Schweigen, wobei dann Taten, Um- oder Zustände erklärt werden. Dabei erzählt der Autor immer wieder konkrete Mordfälle. Etwas wie eine Ehefrau plötzlich nach vielen Jahren ihren sie nur noch anschweigenden Ehemann ohne Vorwarnung ersticht. Nicht die allgemeinen Ausführungen des Autors machen das Buch einigermaßen interessant, sondern eben diese realen Taten. Mit ihnen versteht man endlich das abstrakte Gerede, das den Hauptteil des Buches ausmacht, jedoch keine wirklichen Erkenntnisse zutage fördert.Vielmehr handelt es sich nach meinem Empfinden lediglich um den Versuch mit solchen Taten geistig fertig zu werden, einfach weil sie die Dimensionen des normal Erlebbaren bei den allermeisten Menschen sprengen. Deshalb verpackt man sie in eine Schachtel im Gehirn und schreibt "das Böse" darauf. Was aber soll das bringen? Wenn jemand eine alte Dame um ihre Ersparnisse bringt, ist das auch eine böse Tat. Oder nicht? Aber sie ist nicht böse genug, um "das Böse" zu sein. Denn dazu müssen noch andere Kriterien her, die den sogenannten "Code des Bösen" ausmachen. Wieder so ein seltsamer Begriff.Der Autor schreibt: "Aus kriminalpsychiatrischer Sicht sind in einer durch und durch bösen Tat folgende Elemente, die den Code des Bösen bilden könnten, enthalten:¿ Fehlende Empathie¿ Einseitige Machtverteilung¿ Psychopathische Charakterstruktur (Sadismus, Maligner Narzissmus)¿ Entwürdigung der Opfer¿ Planungsgrad¿ Schwere Folgen für die Opfer¿ Missachtung des Moralinstinktes."Mit diesem Satz enttarnt sich der Text als nicht durchdacht, unlogisch, spekulativ und praktisch nutzlos. Warum? Erstens unterscheidet der Autor plötzlich zwischen bösen und "durch und durch bösen" Taten. Das ist eher komisch als in irgendeiner Art wissenschaftlich. Zweitens kommt dann ein Konjunktiv ("bilden könnten"), der nicht erklärt wird. Drittens folgt das Wort Code, mit dem man nichts anfangen kann. Ist damit "Definition" gemeint? Und viertens schließlich sind einige der vorher im Buch geschilderten Taten nach diesem "Code" nicht mehr "durch und durch böse". Die Tat der messerstechenden Ehefrau beispielsweise war spontan und wenig entwürdigend. Der Psychopath war in diesem Fall eher der Schweiger. Wozu hat Haller diese Tat in sein Buch aufgenommen, wenn sie den "Code des Bösen" gar nicht erfüllt?Kurzum: Der Autor befindet sich auf einer psychiatrischen Spielwiese, auf der er sich leidlich austobt. Als Leser staunt man lediglich darüber, was es alles für Leute auf dieser Welt gibt. Und allein das macht das Buch interessant. Es gibt in der Tat Abgründe menschlichen Verhaltens. "Das Böse" jedoch ist allein wegen seiner Abstraktheit nur eine Erfindung des Verstandes, ist nicht definierbar und deshalb nutzlos. Außer vielleicht für Autoren solcher Bücher oder für Schriftsteller im Horrorbereich.Was bleibt ist eine merkwürdige Faszination böser Taten. Sie nämlich nutzt der Autor geschickt aus, um daraus dieses mehr oder weniger verwirrende Buch zu schreiben. Und diese Faszination ist es, die uns Krimis lesen oder ansehen lässt. Oder uns zu solchen Büchern treibt, die zwar konkrete Taten aus psychologischer Sicht erklären können, aber in ihrer gewollten Allgemeinheit nutzlos sind.