Ich bin mit gemischten Erwartungen in Das Licht der Fantasie gestartet, weil ich wissen wollte, ob der zweite Teil die verrückte Energie des ersten halten kann. Gleich zu Beginn geht es weiter mit Rincewind, dem unfreiwilligen Zauberer, und Zweiblum, dem neugierigen Touristen, die in ein neues Chaos geraten. Über ihnen schwebt die Gefahr eines roten Sterns, der die Scheibenwelt bedroht, und natürlich hat Rincewind wieder einmal einen Spruch im Kopf, den er nicht loswird.Was mir gefallen hat, ist die Art, wie Pratchett diese Welt erweitert. Die Schauplätze sind fantasievoll, voller absurder Einfälle und schräger Wesen. Sein Humor trifft immer wieder ins Schwarze, mal trocken, mal albern, aber nie platt. Ich musste oft lachen, weil selbst Nebensätze kleine Pointen enthalten.Trotzdem hatte ich anfangs Mühe, in die Geschichte hineinzufinden. Manche Szenen wirken etwas lose aneinandergereiht und nicht immer logisch verknüpft. Gerade im Mittelteil zieht sich das Geschehen stellenweise, bis der rote Stern und das drohende Ende wieder in den Mittelpunkt rücken.Zum Ende hin steigert sich das Tempo, die Handlung bekommt Struktur und führt die offenen Fäden ordentlich zusammen. Der Abschluss fühlt sich rund an und macht Lust, weiter in die Scheibenwelt einzutauchen.