In dieser Geschichte geht es um Liebe, Kriminalarbeit (Aufklärung eines Mordes), Medizin (Erforschung des Blutes/ Bluttransfusion) die Skagener Maler, eine wunderschöne urgewaltige Landschaft an der dänischen Küste und viel Lokalkolorit. Alles ist verpackt in einem historischen Kontext im Jahr 1884. Ebba, Tochter des praktizierenden Dorfarztes kümmert sich um den einzig lebend geborgenen Schiffsbrüchigen der gesunkenen Nordstern. Sie bangt um den um sein Leben kämpfenden Arndt und verliebt sich in ihn. So will sie auch nicht glauben, dass er eines Mordes verdächtigt wird. Hier kommt Lauritzen ins Spiel, wichtigtuerischer, kleinkarierter, auf seinen Vorteil bedachter Leiter der Skagener Polizeistation, nichts möchte er lieber als Arndt des Mordes zu überführen. Er erhofft sich dadurch auch weiter im Ansehen und Rang zu aufzusteigen. Dieses versucht Ebba zu verhindern. Aber wer ist der geheimnisvolle Arndt, nichts erzählt er von sich und ist plötzlich über Nacht verschwunden, in die weit außerhalb befindliche Kate am Strand. Ebba geht dem auf den Grund und Hilfe erhält sie von den Malern, die sich im Sommer ebenfalls im Ort aufhalten. Was hat es mit dem Mord auf sich und dem geheimnisvollen Arndt?
Der Autor nimmt einen mit an einen Ort und in die Gemeinschaft der Skagener Maler, von denen ich zuvor noch nichts gehört hatte. Er beschreibt sie sehr plastisch und detailliert, einige von ihnen lebten tatsächlich. Ich habe auch gleich mal gegoogelt, da mich die Maler und ihre Malerei, das besondere Licht und die Landschaft sehr interessierten. Hervorzuheben ist die gute Recherche des Autors, dieses beschreibt er in seinem (leider etwas kurz gehaltenen) Nachwort. Ich konnte mir die karge und oft auch stürmische Landschaft, Skagen und Alt- Skagen, die raue Küste sehr gut vorstellen. Die Beschreibungen sind sehr detailliert und hervorragend. Der Autor hat mich mitgenommen in diese Geschichte, die bestimmt war von dem Kriminalfall und den handelnden Personen, aber auch den Malern und der damaligen Medizin. Es hat viel Spaß gemacht mitzurätseln, wer der Mörder ist und was es mit Arndt auf sich hat. Die Sprache ist unaufgeregt, präzise und bringt die Geschichte schön weiter. Die Liebesbeziehung ist nicht kitschig, ich habe ich eher als sanft empfunden. Ebenfalls hat mich das Leben im Dorf und das Miteinander der Dorfgemeinschaft interessiert, auch die medizinischen Ausführungen. Einzig die vielen Trinkgelage und der viel getrunkene Alkohol hat mich fragen lassen, ob die Leute wirklich dort so viel getrunken haben. Insgesamt war es ein schöner, in sich geschlossener erster Teil rund um die Skagener Künstlerkolonie, den ich gerne weiterempfehle und der mir schöne Lesestunden bereitet hat.