Ein einfühlsamer, Gedanken anregender Roman über ein erstaunliches Paar.
Das Cover des Buches lässt nicht darauf schließen, dass es sich um ein solch berühmtes Liebespaar handelt, zumindest in Architektur- und Designkreisen des 20. Jahrhunderts: Bernice Alexandra, genannt Ray und Charles Eames. Voller Kreativität und Ideenvielfalt schufen sie in den USA den Mid-Century-Stil mit neuen Standards bei Möbeln und Spielsachen neben vielen weiteren Projekten wie Filme und Ausstellungen. Besonders die Rolle der künstlerisch arbeitenden Ehefrau Ray steht ab 1941 im Mittelpunkt. Zwar genießt sie mitgestalterische Gleichberechtigung in ihrer Ehe, was in der Öffentlichkeit jedoch als alleiniger Verdienst von Charles Eames wahrgenommen wird. Interessant sind die Informationen zu neuen Techniken und Materialien bei der Herstellung von preiswerten, leichten und komfortablen Stühlen in Massenproduktion. Trotz verschiedener kreativer Ausrichtung dieser Hauptfiguren besonders in Kriegszeiten nach der Bombardierung von Pearl Harbour - hier mehr Malerei und Design, dort eher Architektur und Technik - findet sich dieses Paar über 40 Jahre hinweg vereint in ihren einander ergänzenden Schaffensprozessen sowohl privat als auch beruflich. Beziehungsfragen werden aufgeworfen: Können z.B. zwei Menschen es wirklich schaffen, ihre künstlerische Genialität zu vereinen und dadurch potenzieren, ohne ihre eigene Persönlichkeit aufzugeben?Der Schreibstil gefällt. Bekannte Persönlichkeiten dieser Jahrzehnte begleiten das Ehepaar auf ihrer Erfolgsleiter. Gleichzeitig wird der Wandel der weiblichen Rolle in der amerikanischen Gesellschaft durch den 2. Weltkrieg beleuchtet. 4*