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Der 17-jährige Freudenberg spricht nur gezwungenermaßen mit seiner Umwelt, fühlt sich fremd in ihr. Er hat Sehnsüchte, Phantasien, Träume - doch ihm fehlen die Worte, um sich verständlich zu machen. Also treffen andere die Entscheidungen für ihn. Während eines Familienurlaubs an der polnischen Ostseeküste bietet sich unverhofft die Chance, sein fremdbestimmtes Leben hinter sich zu lassen: An einem verlassenen Strandabschnitt findet er den Leichnam eines Jungen, der von der Steilküste abgestürzt ist. Freudenberg vertauscht Kleidungsstücke, Brieftaschen und Ausweise, inszeniert seinen eigenen Tod und nimmt eine neue Identität an. Doch schon bald überfordert ihn die neu gewonnene Freiheit und er kehrt in die elterliche Kleinstadt zurück, wo man ihn gerade beerdigt hat. Ein Gerüst aus Lügen soll ihm den Rückweg in sein altes Leben ermöglichen, aber dieses Gerüst trägt nicht.In seinem sprachlich fulminanten Romandebüt erzählt Carl-Christian Elze von einem fast erwachsenen Kind, das anders ist als die anderen, erzählt von Schuld, Verdrängung und dem unstillbaren Wunsch, ein anderer zu sein.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
26. September 2022
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
176
Autor/Autorin
Carl-Christian Elze
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Produktart
gebunden
Gewicht
320 g
Größe (L/B/H)
213/133/18 mm
ISBN
9783942375658

Portrait

Carl-Christian Elze

Carl-Christian Elze, 1974 in Berlin geboren, wuchs in Leipzig auf. Sein Vater war Zootierarzt, wodurch er einen großen Teil seiner Kindheit im Leipziger Zoo verbrachte. Später studierte er zwei Jahre Medizin, danach Biologie und Germanistik. Von 2004 bis 2009 war er Student am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er veröffentlichte mehrere Gedichtbände, 2022 erscheint "panik/paradies" im Verlagshaus Berlin. Für seine Arbeit wurde er u.a. mit dem Lyrikpreis München (2010), dem Joachim-Ringelnatz-Nachwuchspreis (2014) und einem Stipendium im Deutschen Studienzentrum in Venedig (2016) ausgezeichnet. Er ist Monatsjuror beim lyrix-Bundeswettbewerb und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.

Pressestimmen

"Carl-Christian Elze erzählt von einem Teenager, der eine Identität wechselt, seinem Leben entflieht, aber dann doch zurück möchte. Was aber tun, wenn man plötzlich auf der eigenen Beerdigung steht? Skurril und tiefgründig, ein Roman, der gekonnt aus der Zeit fällt."
Katrin Schumacher, MDR Kultur

"Carl-Christian Elzes Roman entfaltet eine ganz eigene erzählerische Kraft. Klug sind hier Lücken und Sprünge in die Erzählung eingebaut. Vor allem aber zeigt er, dass der Wunsch, ein anderer zu werden, nicht nur einen euphorischen Fluchtpunkt hat. Vielmehr kann diese Idee mit großer Gewalt verbunden sein."
Nico Bleutge, DLF Kultur

"Immer wieder entschlüpft Freudenberg sich selbst und hinterlässt einen Rest Unheimliches, Ungesagtes. Uns Leser:innen, auch dem Autor entgleitet er letztendlich - und bleibt einem gerade dadurch noch lange über die Lektüre hinaus im Gedächtnis."
Anja Kümmel, Tagesspiegel

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LovelyBooks-BewertungVon katzenminze am 02.03.2023
Ein Roman über einen speziellen, stillen 17-jährigen Jungen, der sich durch einen zufälligen Leichenfund und einhergehenden Rollentausch seine Freiheit erkämpft - die ihn aber zunehmend überfordert: Wenn das nicht mal nach einer interessanten, leicht absurden aber berührenden Geschichte klingt! Doch leider konnte der Roman für mich nicht halten, was er versprochen hat.Zum einen wirbt der Klappentext mit einem "sprachlich fulminanten Romandebüt".  Von Fulminanz konnte ich aber leider gar nichts entdecken. Mir war die Erzählstimme zu kühl, sprachlich fand ich es eher durchschnittlich und auf mehrere unangenehm halbherzige Onanieszenen hätte ich liebend gerne verzichtet.Auch wenn die Handlung durchaus das Potential hatte mich zu begeistern, hat mir die Umsetzung durchgehend einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es blieb so viel so vage. Ich hatte ständig das Gefühl, ich müsste irgendetwas interpretieren oder durchanalysieren bis der Aha-Moment kommt. Nein, das war leider nicht mein Roman. Wer eine ähnliche Geschichte mit mehr Emotion und weniger Unschärfe lesen möchte, dem sei stattdessen "Meine Königin" von Jean-Baptiste Andrea ans Herz gelegt.
LovelyBooks-BewertungVon Schmuck_Guggerin am 05.02.2023
Ein Buch, das auf besondere Art lesenswert ist. Sich in der eigenen Umwelt fremd zu fühlen und nur wenig zu kommunizieren, heißt, keine Worte zu haben, um sich verständlich zu machen.Genau das ist die Situation des 17-jährigen Freudenberg. Längst haben andere wichtige Entscheidungen für ihn getroffen. Gerd, sein Vater, der mit dem Zustand des Sohnes nicht mehr zurecht kommt, entscheidet, dass Freudenberg in der Metallverarbeitung eine Stelle bekommen wird. Zuvor tritt die Familie aber noch einen Urlaub an der Ostsee an. Aus dem Hotel heraus schafft es Freudenberg einen eigenen Weg zu gehen und so nicht nur den Ort, sondern gleichsam auch seine Situation zu wechseln. An den Klippen entdeckt er einen verunglückten jungen Mann und ergreift die Chance, um seinen eigenen Tod vorzutäuschen und stattdessen in die Identität des eigentlich Verunglückten zu schlüpfen.Weder die beobachtete Trauer der Eltern, noch die neue Freiheit, erträgt er sonderlich gut.Das Buch bringt uns beim Lesen häufig in Situationen, an denen wir zwischen den verschiedensten Zuständen "schwimmen". Traum und Realität, Wünsche und Wahrheiten, Identitäten und Personen, die nur "erscheinen", all das wird uns Lesenden überlassen. Ich empfand diese Freiheiten, mich während des Leseprozesses gleichsam diesem "Schwimmen" anzupassen als eine interessante Erfahrung.Wer hatte ihn nicht schon selbst einmal, den Wunsch, ein/e Andere/r zu sein? Deshalb von mir eine klare Leseempfehlung!