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Besprechung vom 20.12.2020
Für die Tasche In einem Jahr, in dem viele Menschen zum ersten Mal ihren Urlaub in den Alpen verbracht haben, passt ein weiteres Buch über den Gebirgszug ganz gut. "Geschichte einer Landschaft" lautet der Untertitel des Buches von Hansjörg Küster. Der Professor für Pflanzenökologie am Institut für Geobotanik der Universität Hannover setzt zum Gewaltmarsch an - geographisch von Ost nach West, zeitlich von der Tektonik der Erdplatten über die landschaftsprägende Eiszeit ("Die Artenarmut europäischer Wälder ist nicht vom Menschen gemacht, sondern Ergebnis des Zusammenwirkens von Vegetationsgeschichte und Topographie") bis zu den landschaftsverändernden Eingriffen durch die Menschen und die Erschließung für den Tourismus ("Alpinisten, Touristen, die die Berge für sich zum Spielplatz machten, drängten später auch in die alpinen Hochgebirge der Welt"). Manches Mal hätte man sich ausführlichere Information gewünscht, was angesichts des Umfangs von 112 Textseiten nicht zu leisten ist, am Ende aber steht ein klares Plädoyer: "Auch in Zukunft sollte es in erster Linie darum gehen, den Menschen im Alpenraum einen Eindruck von dieser ungewöhnlich schönen Landschaft von weltweiter Bedeutung mit allen ihren Natur-, Kultur- und Ideenschätzen zu ermöglichen." Fahren wir hin, sobald es wieder geht, und schauen uns die Alpen an.
sgr.
Hansjörg Küster: "Die Alpen. Geschichte einer Landschaft", C.H. Beck-Wissen, Broschur, 127 Seiten
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