Zeit ist eine zentrale Ressource für das Lernen und das Bildungssystem. Der Autor untersucht in seiner Dissertation die vielfältigen Zeitbegriffe und -ressourcen, mit denen Lernende in der Hochschulweiterbildung konfrontiert werden.
Zeit ist eine zentrale Ressource für das Lernen. Sie beeinflusst sowohl individuelle Bildungserfolge als auch gesamtgesellschaftliche Bildungsaufgaben. Der Autor untersucht in seiner Dissertation die vielfältigen Zeitbegriffe und -ressourcen, mit denen Lernende in der Hochschulweiterbildung konfrontiert werden.
Im Fokus der Studie stehen die vielfältigen Beziehungen zwischen kollektiven Zeitlichkeiten, politischen Zeitnormen und organisationalen Zeitstrukturen einerseits sowie den Temporalitäten des individuellen Lernerlebens andererseits. Auf dem Weg in ein zeitsensibles Begriffs- und Wertesystem für Bildung und Lernen unterstreicht die Arbeit die Bedeutung des Faktors Zeit im erziehungswissenschaftlichen und bildungstheoretischen Diskurs. Damit gelingt dem Autor eine essenzielle Reflexion über die zeitlichen Aspekte von Bildung.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
1 Zeittheorie und Bildungspolitik in der Postmoderne
1.1 Kontext und Grundbegriffe der Hochschulweiterbildung
1.2 Zeittheorie der postmodernen Gegenwart
1.2.1 Temporale Grundbegriffe
1.2.2 Die Temporalität der Postmoderne
1.2.3 Instrumentelle Vernunft und die temporale Rationalität der Postmoderne
1.2.4 Instrumentelle temporale Agenda und zentrale Annahmen für den Bildungsbereich
1.3 Die kollektive temporale Agenda in der Bildungspolitik
1.3.1 Grundprämissen der Wissensgesellschaft
1.3.2 Aktuelle Herausforderungen der Wissensgesellschaft
1.3.3 Drei Modelle der Policy-Analyse und europäische Erwachsenenbildungspolitik aus temporaler Perspektive
1.3.4 Annahme 1: Die Temporalität des Humanressourcen-Management-Modells ist auch in der Hochschulweiterbildungspolitik dominant
1.3.5 Annahme 2: Die Bildungspolitik weist chronopolitisch stark präemptive Züge auf, die eine rekursive Logik produzieren. Diese übersetzt sich in einen erhöhten Veränderungsdruck auf die Gegenwart
1.3.6 Annahme 3: Aspekte der instrumentellen Vernunft werden durch die Bildungspolitik in Gestalt des dargelegten postmodernen Vernunftbegriffs bestärkt. Die politischen Ziele definieren sich über den prognostizierten kurz- bis mittelfristigen Zustand der Produktionsordnung
1.3.7 Annahme 4: Die idealmodelltypischen und temporalen Ambivalenzen der EU-Bildungspolitik zeigen sich auch für den bundesdeutschen Kontext
1.3.8 Schlussfolgerungen
2 Organisationale und individuelle temporale Agenden in der Hochschulweiterbildung
2.1 Segmentspezifische temporale Ordnungen
2.1.1 Segmentspezifische temporale Ordnung der IT-Sicherheit
2.1.2 Segmentspezifische temporale Ordnung der Hochschulweiterbildung in der IT-Sicherheit
2.2 Methodik der Sampleanalyse
2.2.1 Bestimmung des Ausgangsmaterials
2.2.2 Festlegung der Analysetechniken
2.2.3 Temporaltheoretische Triangulation: organisationale und individuelle temporale Agenden
2.3 Die Temporalität der Hochschulweiterbildungspraxis
2.3.1 Angebotsformate auf organisationaler Ebene
2.3.2 Merkmale der Teilnehmenden auf individuelle Ebene
2.3.3 Didaktisches Konzept auf organisationaler wie individueller Ebene
2.3.4 Kontinuierliche Anpassung auf organisationaler Ebene
2.3.5 Prioritäten der Teilnehmenden auf individueller Ebene
2.4 Präemption in der Hochschulweiterbildungspraxis: Kompetenz versus Qualifikation
2.4.1 Resümee der politischen Makro-Ebene/Annahme und Kategorie
2.4.2 Kurzfristige Kompetenzzuwachse versus Qualifikation
2.4.3 Zwischenfazit: Temporale Implikationen der Angebotsentwicklung
2.5 Instrumentelle Hochschulweiterbildungspraxis
2.5.1 Der instrumentelle Charakter der organisationalen temporalenAgenda
2.5.2 Der instrumentelle Charakter der individuellen temporalen Agenden
3 Erkenntnisse und Schlussfolgerungen
3.1 Bewertung
3.2 Der postmoderne Bildungsbegriff als chronopolitische Invertierung
3.3 Perpetuierte temporale und vernünftige Setzungen
3.4 Ausblick: Leitlinien einer emanzipatorischen temporalen Bildungsagenda