Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Dieser Gedanke kann einen schon beschleichen, wenn man sich das Cover des Buches ansieht und den Titel liest. Dies ist auch nicht unbedingt überraschend, denn mittlerweile gibt es unzählige Romane mit ähnlichen Titeln und Covern. Wobei man den Buchladen auch gegen eine Bäckerei, einen Friseurladen oder eine Teestube austauschen kann.
Gemeinsam haben sie alle, dass die Handlung meist an einem Ort spielt, an dem andere Urlaub machen, dass es eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen gibt und natürlich das große Rätsel oder Geheimnis, das gelöst werden muss.
Dies klingt jetzt wahrscheinlich ein wenig negativ, soll aber nur eine neutrale Feststellung sein. Das schöne für die Leserin, den vornehmlich ist das Klientel solcher Bücher weiblich, ist, dass man genau weiß, worauf man sich einlässt und selten enttäuscht wird. Natürlich gibt es auch hier bessere oder wohldurchdachtere Geschichten und manche die eher mangelhaft sind.
"Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg" gehört für mich zu den besseren Büchern in diesem Genre. Die Charaktere sind schön herausgearbeitet und teilweise herrlich skurril und schrullig. Mit der Protagonistin Frieke hatte ich teilweise so meine Schwierigkeiten, da ich sie nicht immer sympathisch fand. Bengt hingegen hat mir vom ersten Augenblick an gefallen und auch wenn ich seine extreme Abneigung gegen Technik nicht teile, fand ich seine Art zu leben unglaublich spannend.
Der Buchladen, welcher sich ja auch schon im Titel versteckt, darf an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt bleiben. Auch das Besitzer Ehepaar besticht durch seine Skurrilität und Eigenheiten. Dazu kommt dann noch eine gehörige Portion Büchermagie. So eine Mischung lässt doch das Herz von jedem Bücherwurm aufblühen.
Julie Peters hat einen äußerst angenehmen Erzählstil und ich konnte die Insel während des Lesens vor meinem geistigen Auge sehen. Sie hat einen erfrischenden Humor, wodurch die teilweise doch etwas düstere Geschichte herrlich aufgelockert wird. Und ja, das Buch hat auch seine düsteren und melancholischen Seiten. Das alles ist meiner Meinung nach aber sehr stimmig gemacht, worauf sich ein rundes Gesamtbild einstellt.
Besonders freut mich, dass Julie Peters noch weitere Spieckeroog Romane geschrieben hat und dies der Auftakt zu einer bis dato fünfteiligen Serie zu Friekes Buchladen ist.
Alles in allem kann ich sagen, dass das Buch wenig Überraschendes für mich zu bieten hatte. Trotzdem hat das Lesen Spaß gemacht und ich denke, dass ich noch weitere Bücher der Autorin lesen werde.