Molières "Malade imaginaire", uraufgeführt am 10. Februar 1673 in Paris, ist die berühmteste und weltweit meistgespielte Komödie des großen französischen Klassikers. Umgeben von tausend Fläschchen, Pillen, Tropfen, Ärzten und Apothekern sitzt Argon, der Hypochonder, in seinem Zimmer, leidet und ist ganz unausstehlich. Während seine Frau nur darauf wartet, dass er stirbt, will er den Arzt zum Schwiegersohn und lässt die Wünsche seiner Tochter außer Acht. Doch in einem herrlichen Spiel um Sein und Schein, voll drastischer Komik und tragischem Ernst, wendet sich das Drama schließlich zum Guten.
BÈRALDE. Herr Bruder, ich habe es mir nicht zur Aufgabe
gemacht, die Medizin zu bekämpfen. Da mag ein jeder auf
eigene Gefahr und eigene Kosten glauben, was er mag. Ich hätte
Euch gern ein wenig von Eurem Irrglauben befreit und in eine von
Molières Komödien mitgenommen, die von diesem Thema
handelt. Das wäre eine kleine Zerstreuung für Euch.
ARGAN. Euer Molière mit seinen Komödien ist ein
impertinenter Kerl, und ich finde es schon sehr eigenartig,
daß er sich über so honorige Leute wie die Mediziner
lustig macht.