Arthur Schnitzler: Traumnovelle
Die vordergrü ndig glü ckliche Ehe von Albertine und Fridolin verbirgt die ungestillten erotischen Begierden der beiden Partner, die sich in nä chtlichen Eskapaden entladen. Schnitzlers Ergriffenheit von der Triebnatur des Menschen begleitet ihn seit seiner frü hen Bekanntschaft mit Sigmund Freud, dessen Lehre er in seinem Werk literarisch spiegelt. Die Traumnovelle wurde 1999 unter dem Titel » Eyes Wide Shut« von Stanley Kubrick verfilmt.
Erstdruck: Die Dame, LIII. Jahrgang, 6. 12. Heft, Berlin, 1925 26.
Vollstä ndige Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2016, 2. Auflage.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Arthur Schnitzler: Gesammelte Werke. Die erzä hlenden Schriften, 2 Bä nde, Frankfurt a. M. : S. Fischer Verlag, 1961.
Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgefü hrt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Egon Schiele, Die Umarmung, 1917.
Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
Ü ber den Autor:
1862 in eine begü terte, jü dische Arztfamilie in Wien hineingeboren studiert Arthur Schnitzler selbst Medizin und betreibt nach kurzen Krankenhausjahren eine Privatpraxis, die er mit zunehmender literarischer Tä tigkeit immer weiter reduziert. Er lernt Sigmund Freud kennen und begeistert sich fü r dessen Studien zum Un- und Unterbewuß ten. Gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal gilt er als Kern der » Wiener Moderne« und ist einer der bedeutendsten Kritiker seiner Zeit. Mit der Novelle » Leutnant Gustl« fü hrt er den inneren Monolog, die seinen Figuren assoziative Reaktionen auf ihre Umwelt ermö glichen, in die deutsche Literatur ein. Seine Montagetechnik verwebt Klischees und vermeintlich individuelle Reaktionen zu einem ü berindividuellen Typus. Egoistische Flucht vor Verantwortung und Bindungsä ngste sind zentrale Themen seines umfangreichen Werkes. Nachdem ihm 1921 nach einem Skandal um seinen » Reigen« die Auffü hrungsgenehmigung entzogen wird, ernennt ihn der ö sterreichische PEN-Clubs 1923 zu seinem Prä sidenten. Drei Jahre spä ter erhä lt er den Burgtheaterring und gehö rt zu den meistgespielten Dramatikern auf deutschen Bü hnen als er 1931 in Wien an einer Gehirnblutung stirbt.