Vielleicht kennst du die Situation: ein Arzt empfiehlt dir, bestimmte Dinge nicht mehr zu essen. Allerdings hat er dir leider nicht gesagt, was du stattdessen essen solltest, und nun sitzt du ein wenig ratlos vor deinem halbleeren Teller.
In so einer Situation ist Der Ernährungs-Kompass von Bas Kast ein hervorragender Ratgeber. Der Wissenschaftsjournalist hat die Ergebnisse hunderter wissenschaftlicher Studien zum Thema Diäten und Ernährung ausgewertet, zusammengefasst und gegenübergestellt. Dabei erklärt er die verschiedenen Diäten, ohne sie gegeneinander auszuspielen. Nach seiner Ansicht hat jede Diät ihre Vorteile und ihre Berechtigung, weil der Erfolg einer Diät sehr individuell von der Person abhängt, die sie macht. Nicht jede Diät ist für jeden geeignet, und nicht jede Diät passt in jedes Lebensalter. Auch haben sich wissenschaftliche Annahmen über die Jahrzehnte verändert, weil Langzeitstudien heute zu anderen Ergebnissen führen, als sich vor Jahren andeutete. Kast erläutert biologische Vorgänge im Körper auf für Laien nachvollziehbare, verständliche Weise und illustriert so das Funktionieren oder Scheitern einer Diät. Dabei klärt er über das Zusammenspiel von Kohlenhydraten, Eiweißen und Proteinen auf und erläutert, warum alle drei ihre Berechtigung haben, aber auch, wie, warum und für wen ein zu viel schädlich ist.
Der Ernährungs-Kompass ist nicht der erste Ratgeber über Ernährung, den ich gelesen habe, aber er ist bislang bei weitem der unterhaltsamste, sehr gut strukturiert und verständlich, deshalb hat er mich total überzeugt. Ich finde es jetzt einfacher, auf bestimmte Dinge zu verzichten und empfinde diesen Verzicht nicht mehr als Verlust, weil ich die Zusammenhänge viel besser verstehe. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Der Autor wertet nicht, er kommt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daher, und er weiß, wovon er schreibt, denn die Anstrengungen einer dauerhaften, erfolgreichen Ernährungsumstellung sind ihm selbst nicht fremd.
Ein wirklich tolles Buch über gesunde Ernährung, das man gar nicht früh genug lesen kann.